Dr. Eric Schweitzer: Man kriegt nicht die Einladung zum Staatsempfang, wenn der amerikanische Präsident in Berlin ist, weil ich Eric Schweitzer heiße und den Bundespräsidenten zufällig mal auf der Straße begegnet bin, sondern weil ich Präsident der deutschen Industrie- und Handelskammer war. Wenn man das abstrahieren kann und sich dessen immer bewusst ist, das Gleiche gilt jetzt als Präsident der IHK in Berlin, für die regionalen Veranstaltung, dann ist man mit sich im Reinen.
Heike Drexel: Herzlich willkommen im Podcast “Unternehmen im Gespräch”, dem Interview-Podcast mit Unternehmern und Unternehmerinnen aus dem Rheinland. Mein Name ist Heike Drexel und ich freue mich ganz besonders auf meinen heutigen Gast Dr. Eric Schweitzer. Dr. Schweitzer führt die Alba Group mit rund 5400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und erwirtschaftet mit Entsorgungsdienstleistungen in Deutschland und Europa einen Umsatz von circa 1,3 Milliarden Euro, womit das Familienunternehmen zu den führenden europäischen Recycling und Umweltdienstleistern gehört. Wir sprechen gleich über die Anfänge des Unternehmens und über die zwei wichtigsten strategischen Entscheidungen der Brüder Schweitzer, die zur heutigen Unternehmensgröße und dem Erfolg des Unternehmens beigetragen haben. Außerdem offenbart uns Dr. Eric Schweitzer, warum er lieber Unternehmer ist und niemals in die Politik gehen wollte. Andererseits er jahrelang als DIHK Präsident ehrenamtlich wirtschaftspolitisch tätig war. Natürlich sprechen wir auch darüber, warum Kunststoffrecycling für unser Klima wichtig und richtig ist und was der Klimawandel mit anorganischem Abfall und fehlenden Biomülltonnen zu tun hat. “Wir sind die Zukunft”, so lautet der Claim der Alba Group. Was das für sein Unternehmen an sich bedeutet, erläutert er uns und verrät zudem, was es für ihn persönlich, in Bezug auf seine Nachfolge im Unternehmen besagt. Und ich darf noch verraten, dass dies das erste Podcast Interview ist, das Dr. Schweizer geführt hat. Insofern freue ich mich sehr über diese Premiere und wünsche nun allen Zuhörerinnen und Zuhörern gute Unterhaltung mit dieser Unternehmergeschichte. Los geht es.
Heike Drexel: Hallo und herzlich willkommen, Herr Dr. Eric Schweitzer. Ich freue mich sehr auf dieses Gespräch heute bei Ihnen in Berlin.
Dr. Eric Schweitzer: Ich mich auch, Frau Drexel. Vielen Dank.
DIE ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DER ALBA GROUP
Heike Drexel: Ich habe eine Zeit lang mir überlegt, was ich so als Einstiegsfrage stellen möchte. Und ja, um es natürlich auch Menschen zu erklären, die jetzt nicht so genau wissen, was sie tun, dachte ich mir, es wäre einfach schön, wenn Sie mal erzählen, was so ein CEO macht, eines Entsorgungs- und Recyclingunternehmens.
Dr. Eric Schweitzer, CEO der ALBA Group: Am Ende des Tages versuchen die richtigen Leute zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu haben. Und die richtige Strategie zu haben, genau.
Heike Drexel: Sie haben ja jetzt heute, sage ich mal, ist es ein Unternehmen mit, ich habe das recherchiert, 5.400 Mitarbeitern, 1,3 Milliarden Umsatz, also richtig groß. Angefangen hat es aber ganz anders, vielleicht möchten Sie mal gleich erzählen? Ja, gerne.
Dr. Eric Schweitzer: Angefangen hat es in Berlin – Wedding. Ich bin selbst 1965 geboren, bin in Malaysia geboren, mein Vater war Bauingenieur. Mein Vater hat damals eine Kraftwerkskette in Malaysia gebaut und anschließend in Saudi Arabien ein großes Bauvorhaben gehabt. Und mein älterer Bruder wurde 1969 sechs Jahre alt und dann überlegten meine Eltern, dass wir in Deutschland zur Schule gehen sollen. Und dann sind sie nach Berlin gezogen, ob jetzt Berlin der beste Standort ist, wenn man in Deutschland zur Schule geht, sei mal dahingestellt. Und dann sind sie nach Berlin gezogen und mein Vater war passionierter Frühaufsteher, hat morgens um 6:00 Uhr, 5:00 Uhr bis 6:00 Uhr war der immer schon unterwegs. War im Hotel und sah da einen Müllhaufen rumliegen, fragte das Hotel, das war das Kempinski: Warum sie so einen Müllhaufen herumliegen haben? Haben sie gesagt, weil sie keinen haben, der es ihnen wegfährt. Und so fing Alba an und da haben wir in Wedding gewohnt, auf dem Betriebshof, da war ein Raum Büro und in dem Rest haben wir als Familie gewohnt. Und so ist das Stück für Stück größer geworden und wir sind mit dem Unternehmen aufgewachsen, wir, da meine ich meine beiden Brüder und ich. Dann ist mein älterer Bruder 1993 bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Und dann waren Axel und ich, mein Vater ist 98 gestorben und seitdem haben Axel und ich die Firma gemeinsam geführt. Wir hatten damals gesagt, es gibt zwei Möglichkeiten, weil wir waren zu groß für die Kleinen und zu klein für die Großen. Entweder wir bauen es aus, machen es international und in die Stoffströme rein, die Aufbereitung derer oder aber wir verkaufen es. So, verkaufen war für uns keine Option, also haben wir das gemacht, sukzessive aufgebaut. Und im Sommer dieses Jahres, haben mein Bruder und ich dann das Unternehmen getrennt. Das heißt, er hat den Bereich, vom Grunde her Interzero, die Sortierung von Leichtverpackung und Asien und ich habe den Entsorgungs- und Recyclingbereich in Deutschland und Europa. Und so hat sich das Unternehmen entwickeln und ich glaube, wir haben verschiedene Chancen wahrgenommen, die gut waren. Man macht auch den einen oder anderen Fehler, das gehört dazu im Leben, aber ich glaube, wenn man es unter dem Strich sieht, ist es ganz erfolgreich gelaufen.
BERUFSWUNSCH UND ERFOLGSGESCHICHTE
Heike Drexel: Haben Sie denn schon immer dann Unternehmer sein wollen? War das schon immer Ihr Berufswunsch, schon auch als Kind?
Dr. Eric Schweitzer: Ja, als ich noch an der Mutterbrust war nicht. Wobei ich mal gesagt habe: Wir haben anstatt Muttermilch Altöl zu trinken bekommen. Also für mich gab es, ich sage mal, seitdem ich mich realistisch damit beschäftigt habe, was ich mal machen will, gab es für mich eigentlich nie eine andere Option als Unternehmer sein. Für mich ist einer der zentralen Punkte Unabhängigkeit, das heißt, ich war ja 17 Jahre lang Kammerpräsident der Berliner Industrie- und Handelskammer und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, zum Teil überschneiden, zum Teil nicht, aber in der Summe 17 Jahre. Und das ist ja sehr politiknah und ich bin ein sehr politischer Mensch. Ich würde aber nie hauptamtlich in die Politik gehen, was nicht heißt, dass ich keinen großen Respekt davor habe, das habe ich für Leute, die Menschen, die das machen. Aber für mich ist diese Unabhängigkeit, die ich habe, auch Dinge machen zu können, wo ich nicht gucken muss, dass ich eine Mehrheit dafür habe, ganz wichtig, sondern von denen ich überzeugt bin. Und in der Politik, der Unterschied wenn Sie Unternehmer sind und Ihnen gehört das Eigenkapital, dann entscheiden Sie. In der Politik entscheidet der, der die Mehrheit hat, egal ob das richtig oder falsch ist und dann sind Sie immer davon abhängig, dass Sie gewählt werden, auch in den Parteien. Und das wäre nichts für mich und deswegen war ich an dieser Schnittstelle tätig, wo ich zwar sehr politisch agieren konnte, andererseits aber meine Unabhängigkeit nie aufgegeben habe. Und das ist für mich ein zentraler Punkt. Ich hatte ja in Berlin studiert und promoviert und hatte meine Promotion dann im Februar 1990 fertig, da war ich übrigens der jüngste Doktorand Berlins. Und war dann ein dreiviertel Jahr in den USA und habe da Trainee gemacht, bei der BFI, das war damals das zweitgrößte Entsorgungsunternehmen in den USA. Und habe dann ein dreiviertel Jahr lang in Houston und im Rest der USA gearbeitet, aber sonst habe ich in keinem anderen Unternehmen gearbeitet.
Heike Drexel: Ich möchte nochmal ganz kurz zurückkommen, Sie sagten ja vorhin, dass Sie nach Berlin gegangen sind, dann aus Malaysia. Ihr Vater kam ja ursprünglich aus dem Rheinland, daher ja auch so ein bisschen die Verbindung hier mit dem rheinländischen Unternehmen.
Dr. Eric Schweitzer: Ja, mein Vater ist Rheinländer oder war Rheinländer, und zwar in tiefster Überzeugung und auch ein Karnevalsjeck.
Heike Drexel: Hat sich das vererbt?
Dr. Eric Schweitzer: Ja, da gibt es eine ganz lustige Geschichte. Wir machen ja Alba Berlin Basketball, seit 1990 und die spielten, als wir anfingen, in der Sömmeringhalle, man muss sich vorstellen, die meisten werden sie nicht kennen, das ist eine Halle, wo 2000 Zuschauer reinpassen, die in Berlin ist. Die ein bisschen größer ist als eine Schulsporthalle, aber nichts zu tun hat mit einer professionellen Sportarena. Und Alba, als wir das angefangen haben zu machen, hatten wir 300, 400 Zuschauer im Schnitt pro Spiel, jetzt haben wir über 10.000. Und da gab es mal ein Spiel, da waren 2.500 Zuschauer, es war Karneval und Berlin, für die, die in Köln sind, die können sich das nicht vorstellen, Berlin hat mit Karneval gar nichts zu tun.
Heike Drexel: Das habe ich schon gehört, ja.
Dr. Eric Schweitzer: Und zwar Null. Das interessiert in dieser Stadt vielleicht 50.000 Menschen, was bei 4 Millionen Einwohnern gar nichts ist. Und jedenfalls es war Karnevalzeit, damals spielte Alba gegen, weiß ich nicht mehr wen, 2000 Zuschauer waren in der Halle, mehr passen da auch nicht rein und der damalige regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen war bei dem Spiel. Mein Vater verkleidete sich komplett als Scheich, war auch der einzige verkleidete in der ganzen Halle und setzte sich neben den regierenden Bürgermeister, der ja, da Berlin ein Bundesland ist, auch Ministerpräsident ist von Berlin. Und Diepgen ging immer zu seinem Protokoll und sagte: Welcher Staatsgast sitzt da neben Ihm? Und dann saß er da zwei Stunden, hat kein Ton gesagt, mein Vater, zu dem. Und nachher, als dann der VIP – Lounge war, hat er seinen Turban hochgehoben und gesagt: Übrigens, ich bin es. Und das war mein Vater, also der war Rheinländer. Und manche sagen ja, ich bin zu 50 – Prozent Rheinländer, zu 25 – Prozent Schwabe und zu 25 – Prozent Berliner.
Heike Drexel: Das müssen Sie aber jetzt mal erklären.
Dr. Eric Schweitzer: Ja, Schwabe deswegen, weil meine Mutter ist Schwäbin, also die kommt aus Stuttgart. Ich glaube, manche unterstellen mir, dass ich fleißig wäre und gewissenhaft, das habe ich daher. Berlin bin ich groß geworden, ich liebe Berlin. Aus Berlin habe ich das etwas Vorlaute und aus dem Rheinland hatte ich den Humor. Deswegen diese Dreierkombination.
MEILENSTEINE UND WITZIGE GESCHICHTEN
Heike Drexel: Gibt es denn eine vielleicht auch, sage ich mal, witzige Geschichte, weil wir es gerade von Humor haben, so in dem ja, wenn Sie so zurückblicken auf die letzten Jahre des Unternehmens, der Unternehmensentwicklung seitens auch, sagen wir mal, Sie haben ja angefangen im geteilten Berlin, dann kam der Mauerfall. Was gab es da so für, ich sage jetzt mal, so Meilensteine? Vielleicht aber auch witzige, interessante Geschichten in dieser Zeit, die Ihnen jetzt so spontan einfallen.
Dr. Eric Schweitzer: Ja, witzige Geschichten gibt es ganz gut. Als damals mein Vater anfing das Unternehmen aufzubauen und dann hatte er den 1,1 Kubikmeter Gewerbe – Abfallbehälter in Berlin eingeführt und da ging es darum Kunden zu akquirieren. Und da gab es eine Fleischerei Gunia, in Steglitz und er versuchte immer dem Fleischer, der Fleischerei beizubringen, dass die Müllbehälter brauchen und die dachten, sie brauchen keinen. Und er immer, von vornherein: Sie brauchen Müllbehälter. Der hat immer wieder hinten rausgeschmissen, bis der irgendwann sagte: Herr Schweitzer, ich nehme jetzt Ihren Müllbehälter, aber lassen Sie mich jetzt in Ruhe. Und dann sagt er: Kein Problem, dann müssen wir auch noch einen Vertrag abschließen, über die Entsorgung. Und damals hatte meine Mutter die Verträge, die Entsorgungsverträge, auf der Schreibmaschine getippt. Und dann las der ihn durch und dann stand drin: Dieser Vertrag läuft zehn Jahre und verlängert sich um weitere zehn Jahre, wenn er nicht zehn Jahre vorher gekündigt wird. Woraufhin der von der Fleischerei Gunia sagte: So lange binde ich mich nicht mal an meine Olle. Den Vertrag machen wir nicht.
Heike Drexel: Da verdrehe ich jetzt ein bisschen die Augen.
Dr. Eric Schweitzer: Und hat dann, ich glaube, für zwei Jahre-, die sind ja immer noch unser Kunde. Was sind die wesentlichen Meilensteine gewesen? Ich glaube, das war einerseits die Wiedervereinigung, was für uns eine riesen Chance war, weil wir unseren Hauptsitz in Berlin haben und auf einmal ein Markt mit 16 Millionen Einwohnern, das heißt, die ehemalige DDR, vor unserer Haustür, zum Markt wurde. Wir hatten zwar keine Ahnung von Haus – Müllabfuhr, jetzt ist das aber auch keine Rocket Science, die man nicht lernen kann. Und wir hatten auf einmal einen komplett neuen Markt vor der Tür. Das war, glaube ich, eine ganz, ganz maßgebliche Weggabelung. Dann war eine maßgebliche Weggabelung der Kauf von Interzero. Und genau, das glaube ich, das sind die zwei ganz strategischen Weichenstellungen gewesen.
DIE WIEDERVEREINIGUNG UND DER ALBA KONZERN
Heike Drexel: Jetzt ist es ja, glaube ich, gar nicht so einfach, wenn man so Unternehmen kauft. Man spricht ja da auch immer von, ja, jedes Unternehmen hat so seine eigene Firmenkultur. Wie bekommt man denn das zusammen? Es ist bestimmt eine große Herausforderung.
Dr. Eric Schweitzer: Es ist eine riesen Challenge, da müssen sie viel Zeit und viel Arbeit reingeben, um diesen Integrationsprozess hinzubekommen. Die meisten Übernahmen scheitern auch genau an dem Thema, also, wenn sie scheitern, dass die Integration nicht hinbekommen wird. Am Ende des Tages müssen Sie eine gemeinsame Kultur entwickeln. Das heißt, wenn Sie sagen, die eine Kultur übernimmt die andere Kultur, dann nehmen Sie aus der Kultur die, die übernommen wird, die Kreativität heraus, weil Sie eine Identität raus. Also die größte Übernahme war vom Grunde her damals die Wiedervereinigung, weil da hat man sich zu wenig in Westdeutschland, wie der Berliner zu sagen pflegt, bemüht, darum: Was ist eigentlich die Kultur und die Werte der Deutschen in den neuen Bundesländern? Und hat einfach gesagt: Übernehmt unsere Werte, ihr nehmt unsere Gesetze. Und im Übrigen, alles was ihr in der Vergangenheit gemacht hat, war falsch. Deswegen haben wir gewonnen und jetzt seid froh, dass ihr zu uns gehören dürft. So, was das für Auswirkungen hat, sieht man und das gilt im Kleinen auch für Unternehmen. Das heißt, man muss in den Unternehmen, man muss einerseits die Systeme integrieren, also die IT-Systeme und die Prozesse. Man muss aber schauen, dass man eine gemeinsame Kultur entwickelt und nicht der eine dem anderen die Kultur überstülpt.
Heike Drexel: Haben Sie auch einige Betriebe damals aus der ehemaligen DDR übernommen?
Dr. Eric Schweitzer: Viele. Ja, fast im Monatstakt habe ich das gemacht. Da kam ich gerade aus den USA wieder zurück, war 25 Jahre alt und mein Vater sagte: Jetzt gehe mal Kommunalbetriebe akquirieren, in den neuen Bundesländern. Das waren ja alles VLBs, denen alles gefehlt hat. Und dann sagte ich: Ich habe keine Ahnung davon, wie ein Hausmann Vertrag geht und wie eine kommunale Satzung geht. Dann sagte er: Kein Problem, da gehst du zum BDI, fragst den Billigmann, das war damals der Hauptgeschäftsführer, lässt dir eine Mustersatzung geben und marschierst los. Und dann hatte ich nach einem Monat den ersten Landkreis akquiriert und dann fragte mein Vater nur: Wie viele Jahre läuft der Vertrag? Und dann sagte ich: Zehn. Dann sagt er: Versuch 15. Und dann habe ich fast im Monatstakt akquiriert und er ist immer nur zum Notar gekommen und hat gesagt: Übrigens danach, du bist auch verantwortlich, dass es integriert wird, also dass es funktioniert. Und das ging dann fast im Monatstakt. Genau und da unsere Familie nicht aus der DDR kam, war das für mich genauso Neuland. Als ich das erste Mal nach der Wiedervereinigung mit den neuen Bundesländern einmal um Berlin herumfuhr, was mir vorher gar nicht bewusst war, wie viel russische Kasernen um Berlin rum waren. Also, wenn die das damals ernst gemeint hätten, wären sie, glaube ich, nach einem halben Tag in Westberlin einmal durch gewesen. Da waren schon reale Gefahren, glaube ich, zurzeit als die Mauer stand. Und dann habe ich monatlich akquiriert und die meisten Unternehmen sind jetzt noch da und sind sehr erfolgreich.
KLIMASCHUTZ UND RECYCLING
Heike Drexel: Jetzt hatte ich ja vorhin nach witzigen Sachen gefragt, aber wir kommen natürlich auch mal zu einem ernsten Thema, und zwar Entsorgung, Recycling, Kreislaufwirtschaft. Auch in diesem Jahr hat das Thema in der Öffentlichkeit ja nicht unbedingt immer den besten Ruf. Müll stinkt oder ich tue jetzt hier alles Mögliche und trenne und am Schluss wird es ja doch wieder zusammengeworfen und landet dann irgendwo auf einer Müllkippe im Ausland oder was weiß ich. Da gab es ja jetzt auch im Sommer 2022 diese TV Reportage, diese Dokumentation über die Recyclinglüge und so weiter. Können Sie mir oder uns Zuhörern, als Experte in dieser Branche, das noch mal ein bisschen genauer erklären und Ihre Sicht der Dinge darauf erklären?
Dr. Eric Schweitzer: Ich mache es mal am Thema Alba fest. Wir haben drei Megatrends, gesellschaftlich, gesamtgesellschaftlich, dass eine ist: Wir haben zu wenig Rohstoffe. Das heißt, Deutschland ist massiv abhängig als Industrienation von Importen. Wir erleben gerade im Zusammenhang mit der Invasion Russlands in der Ukraine, mit dem Krieg, was das für uns für Bedeutung hat, wenn auf einmal wesentliche Rohstoffe fehlen oder dramatisch teurer werden. Zweitens: Wir haben die Energiewende, das heißt, wir müssen von fossilen Energieträgern auf regenerative Energieträger umsteigen, wir wollen die Energieerzeugung CO2 frei haben. Drittens: Wir haben zu hohe CO2 Emissionen insgesamt wegbekommen. Das heißt, wir brauchen CO2 Einsparung. Was macht Alba? Durch das, was wir tun werden 16 Millionen Tonnen Primärrohstoffe eingespart und durch Sekundärrohstoffe ersetzt. Es werden durch das, was wir tun, über 2 Millionen Tonnen CO2 eingespart, Emissionen. Dass im Vergleich übrigens, die Stadt Berlin mit 4 Millionen Einwohnern hat gesamt pro Jahr an Industrie, alles zusammen 20 Millionen Tonnen CO2 Emission. Das heißt, durch das was wir tun, werden 10-Prozent von ganz Berlin eingespart, durch das was wir national, international tun. Und durch die regenerativen Brennstoffe, die wir herstellen, werden eine Million Einwohner in Deutschland mit Strom versorgt und 500.000 Einwohner mit Fernwärme. Das heißt, das, was wir tun, das heißt, die getrennte Erfassung von Abfällen, deren Sortierung, Aufbereitung und zur Verfügung stellen als Rohstoff für die Industrie, bevorzugt im stofflichen Recycling, also als Produkt zu Produkt und eben im zweitbesten Fall zur Energieerzeugung, aber als regenerativer Brennstoff, sind wir vom Grunde her, Treiber der Energiewende und Gestalter des Klimaschutzes und Retter Deutschlands in Bezug auf Rohstoffe. Und das tun wir, das heißt, das bekommt eine ganz andere strategische Bedeutung. Als wir anfingen, Ende der 60er Jahre, hieß es Müllabfuhr und man hat nur geguckt, dass man den Abfall einigermaßen geordnet von den Haushalten wegbekommen, damit es nicht zu Pest, Cholera und Ratten und so weiterkommt. Man hat es auf irgendeine Deponie gebracht und hat dann gesagt: Nach uns die Sintflut.
Heike Drexel: Und auf der Deponie kommt ja so viel Methan raus, das hatte ich so bei der Vorbereitung auf unser Gespräch noch recherchiert. Es war mir gar nicht so bewusst, muss ich ehrlicherweise sagen.
Dr. Eric Schweitzer: Eine Deponie ist immer eine tickende Zeitbombe, weil sie über zig Jahre alles darauf schmeißen, was weg muss. Da gehört dann auch Sonderabfälle dabei, da ist alles dabei und das führt zu chemischen Reaktionen, die sie nie in den Griff bekommen. Das heißt, das ist eine Versündigung an Mensch und Natur. Also muss das Ziel sein, das, was abgelagert wird, muss anorganisch sein, also darf keine organischen Stoffe haben. Das ist in Deutschland auch Gesetz und unser Ziel muss es sein, möglichst viel zu verwerten, und zwar Produkt zu Produkt. Und was wir nicht verwerten können, dann thermisch zu nutzen zur Energieerzeugung. Dafür brauchen sie aber einen Brennstoff, der auch im Wesentlichen aus regenerativen Stoffen besteht, also aus Holz und ähnlichem und nicht aus Kunststoff. Das heißt, eine Tonne Kunststoff zu verbrennen, erzeugt eine Tonne CO2. Eine Tonne Kunststoff werkstofflich zu recyclen, spart zwei Tonnen CO2 ein. Das heißt, die Differenz zwischen Verbrennen und Recycling sind drei Tonnen CO2. Und wenn man sieht, dass das im europäischen Emissionshandel, eine Tonne CO2 mit 100 Euro bepreist ist, reden wir allein da von einem Wert von 300 Euro, der generiert werden kann im Sinne von Einsparungen von CO2. Was, glaube ich, unstrittig ist, wir sehen es ja an den Sommertemperaturen in Deutschland inzwischen und am Klimawandel, was existenziell notwendig ist, um den Klimawandel zu reduzieren.
Heike Drexel: Ja, was können denn wir als Verbraucher eigentlich noch dafür tun? Oder was kann die Industrie dafür tun, damit wir da noch mehr einsparen können?
Dr. Eric Schweitzer: Also wir Verbraucher können Abfälle besser trennen.
Heike Drexel: Noch besser? Wir haben das Gefühl, wir trennen doch schon so viel.
Dr. Eric Schweitzer: In der gelben Tonne haben wir in Deutschland über 30-Prozent Fehlwürfe und.
Heike Drexel: 30-Prozent?
Dr. Eric Schweitzer: Irgendwelche Fehlwürfe, also dass Leute Dinge reinschmeißen, die nicht aus Kunststoff sind, die nicht aus Getränkeverpackungen sind, also Milchtüten sind und nicht aus Metallverpackungen sind. Das heißt, Konservendose, sondern Hausmüll. Wenn sie Hausmüll, wenn sie organische Abfälle in die gelbe Tonne schmeißen, machen sie keinen Kunststoff draus, sondern sie erschweren, im Gegenteil, das Recycling der Stoffe, des Kunststoffes, der da drin ist. Das zweite ist-.
Heike Drexel: Was meinen Sie dann mit organischem Abfall?
Dr. Eric Schweitzer: Bioabfälle.
Heike Drexel: Bioabfälle, also wenn ich irgendwie Essensreste in die gelbe Tonne rein schmeiße.
Dr. Eric Schweitzer: Blumen, Gras.
Heike Drexel: Blumen, okay.
Dr. Eric Schweitzer: Genau, das ist nicht zu tun. Und wir nutzen erst 34-Prozent der Bioabfälle, die in Deutschland anfallen, für eine Bioabfallvergärung. Das heißt, daraus Biogas zu gewinnen. Biogas können Sie einsetzen anstatt, in Anführungsstrichen, Putin-Gas. Das heißt, wenn wir Erdgas aus Russland reduzieren wollen, dann brauchen wir eine Substitution. Und dafür ist Biogas ideal geeignet, aber bisher werden erst 34-Prozent der Bioabfälle entsprechend verarbeitet, in Deutschland. Das heißt, da ist noch erhebliches Potenzial, womit man übrigens in der Summe insgesamt 40-Prozent der Gasimporte aus Russland komplett einsparen könnte. Also das ist eine Hausnummer.
Heike Drexel: Das ist viel.
Dr. Eric Schweitzer: Das ist jetzt nicht ein bisschen nebenbei gemacht und eigentlich egal, ob ich das mache oder nicht, sondern man kann einen wirklichen Beitrag dazu leisten. Dazu muss aber die Politik auch mehr dafür machen. Und zwar, die Bioabfalltonnen, die zwar eigentlich seit 2015 in Deutschland verpflichtend ist, aber sehr viele Kommunen machen es einfach nicht. Das geht nicht, sondern das ist nicht nur eine Sache des Einzelnen vor Ort, sondern das ist unter Klimaschutzgesichtspunkten ein zwingend notwendiges tun. Und zweitens sogar unter dem Gesichtspunkt der Energieversorgungssicherheit.
Heike Drexel: Jetzt war ich kürzlich im Ausland, im arabischen Raum, in Jordanien. Ein Wunder, wunderschönes Land. Da ist mir allerdings aufgefallen, dass da wahnsinnig viel Plastikmüll überall rumliegt. Also wirklich in den Straßen, einfach überall im Grünen, in der Wüste, überall. Werden Sie eigentlich auch von solchen Ländern angefragt? So als Entwicklungshelfer, um jetzt so die Konzepte, die es ja bei uns ja doch schon seit einiger Zeit ganz gut gibt, dorthin zu übertragen, dort denen quasi das Knowhow mitzugeben.
Dr. Eric Schweitzer: Ja, werden wir, und zwar weil wir eins der führenden Unternehmen in der Branche sind, plus nur zwei in Berlin sind, wo wir natürlich viele politische Kontakte haben, werden wir sehr oft und regelmäßig darauf angesprochen. Warum machen wir es nicht? Nicht, weil wir was dagegen haben, dass es passiert oder dass wir das verhindern wollen, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Nur, wenn sie eine Kreislaufwirtschaft aufbauen wollen, wie wir sie in Deutschland haben, kostet das Geld. Und zwar neben den Investitionen, die Sie tätigen müssen, auch das Operative durchführen. Und wenn sie sagen, wir sind eigentlich bei Entwicklungsländern und ich war selber zwei Mal in Jordanien, also Jordanien ist ein Entwicklungsland. Fragen, was ist die Priorität einer Regierung? Dann ist es zunächst mal, dass die Menschen satt werden, jeden Tag. Punkt zwei, dass sie ein Dach über dem Kopf haben und Punkt drei, das ein Handy haben. Das meine ich jetzt nicht spaßeshalber, das ist wirklich so und dann kommt Mobilität. So, wenn ich diese Grundbedürfnisse befriedigt habe und einen gewissen Wohlstand in einem Land erreicht haben, dann fangen die an sich auch mit Umweltthemen zu beschäftigen, weil die sagen: Wenn sie die Umwelt schützen, werden sie nicht satt davon, aber wenn sie abends hungrig ins Bett gehen, am zweiten Tag nochmal hungrig ins Bett gehen, dann haben sie zunächst mal subjektiv, individualisiert, ein größeres Problem. Das stimmt auch. Das heißt, Länder wie Jordanien haben nicht die wirtschaftliche Stärke und Größe so etwas operativ auch bezahlen zu können. Dann kommt oft Politik und das Entwicklungshilfeministerium, das ist wirklich sehr bemüht, auch an den Themen. Das heißt, glaube ich, Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Sagen: Ich gebe dir am Anfang einen Teil oder die ganze Investition. Damit ist es nicht getan, sondern sie brauchen ja nachher auch die Kosten für die Durchführung, die sehr, sehr intensiv sind. Und das ist, glaube ich, das Problem warum es nicht passiert. Das heißt, sie müssen in einer Volkswirtschaft die Grundbedürfnisse befriedigt haben, der Bevölkerung. Und sie brauchen einen Wohlstand, das sich leisten zu können und deswegen ist es eher meistens so, dass sie in Länder gehen, wo sie genau in der Stufe stehen.
Heike Drexel: Das heißt, das ist auch der Grund, warum dann eher in China solche Aktivitäten starten. Die ja doch schon auf einem anderen Level sind.
Dr. Eric Schweitzer: Genau. Genau.
EHRENÄMTER
Heike Drexel: Also, ich glaube, da gibt es noch viel zu tun. Sie haben aber in der Vergangenheit sehr viel getan. Ich möchte noch mal zu dem Thema Ehrenamt zurückkommen. Sie hatten es vorhin erwähnt, Sie waren ja viele Jahre lang IHK-Präsident und parallel auch noch DIHK-Präsident, eine gewisse Zeit. Ich weiß, dass sie auch sogar in Köln waren, bei der IHK 2014, zum Frauenbusinesstag, waren Sie unser Keynote Speaker, das war auch toll. Ja, ich wollte Sie dazu einfach fragen, weil das ist ja doch ein sehr, sehr zeitintensives Engagement, was Sie dazu bewogen hat, das zu machen, was Sie daraus auch mitgenommen haben.
Dr. Eric Schweitzer: Ja, also ich war von 2004 bis 2016 IHK-Präsident von Berlin und von 2013 bis 2021 Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Was hat mich motiviert, das zu tun? Jetzt muss man sich zurückbeamen ins Jahr 2000, da hatten sie die Situation in Berlin-. Da war Berlin nicht so wie jetzt, also jetzt ist Berlin eine internationale Stadt, Hotspot. Sehr, sehr, sehr interessant für junge Menschen, für Startups, für die internationale Community. Damals war Berlin, da sagte man: Die Berliner können alles außer arbeiten. Damals hatte Berlin keine wirtschaftliche Stärke, hatte kein Selbstbewusstsein, hatte für manche einen großen Mund und galt als Sanierungsfall in Deutschland, völlig überschuldet und kriegte seine Probleme nicht in Griff. Ich war damals und bin es immer noch der Überzeugung, damals bestand der Senat von Berlin, das ist die Landesregierung des Bundeslandes Berlin, aus acht Mitgliedern plus regierender Bürgermeister. Und ich war immer der Überzeugung, es ist falsch, wenn man die Probleme der Stadt reduziert und sagt: Dafür sind neun Menschen verantwortlich. Sondern jeder sollte sich an der Stelle einbringen, für das Gemeinwohl, an der er sinnvoll wirken kann, und zwar unabhängig von den persönlichen Steuerzahlungen. Die persönlichen Steuern muss jeder bezahlen und jeder denkt, was er bezahlt, ist zu viel. Aber was der, der mehr Geld hat, bezahlt, ist viel zu wenig, ohne zu wissen, was der eigentlich bezahlt. Das ist eine Seite, das ist eine Pflicht ist. Und darüber hinaus sollte jeder gucken, wo kann er sich einbringen? Wie auch immer, es gibt immer, für die allermeisten Betätigungsfelder. Und ich habe gesagt: Ich will meinen Beitrag dazu leisten, dass sich Berlin wirtschaftlich besser entwickelt, indem ich helfe, meine Überzeugung, wie das geht, mit einzubringen. Und das war die Motivation damals IHK-Präsident von Berlin zu sein und wenn man sich im Nachhinein das anschaut, hat sich Berliner wirtschaftlich sehr gut entwickelt. Das würde ich nicht auf mich beziehen wollen, ich habe da einen kleinen Teil dazu beigetragen, dass es in die richtige Richtung geht. Das die Richtung eingenommen wurde und ich habe damit auch meinen Teil geleistet. Das Gleiche können Sie jetzt übertragen auf den DIHK machen in Bezug auf meinen-. Ich liebe Deutschland und vom Grunde her auf die Bezirke, wenn man jetzt Senat durch Bundesregierung ersetzt, dass man sagt: Es gibt eine Bundesregierung, aber ich kann die nicht alleine verantwortlich machen, für das, was in Deutschland nicht gut läuft. Und ich habe mir nie aufgeschrieben, wie viel Zeit ich dafür brauche, sondern ich habe es immer so gemacht, im gestalterischen Sinne, dass ich mich eingebracht habe und versucht habe auch meine Überzeugungen zu artikulieren und dann auch ganz oder in Teilen umzusetzen. Nachdem ich dann 22 bei dem DIHK satzungsgemäß ausgeschieden bin, hatte ich mir 2020 gesagt: Ich werde kein Ehrenamt mehr machen, was Zeit kostet. Ich habe mit 17 Jahren Ehrenamt, meines Erachtens nach, genügend meinen Teil geleistet und dann als ich aufhörte, hatte ich aber immer Zeit ohne Ende. Dann wurde mir bewusst, dass ich über 17 Jahre eigentlich zwei Fulltimejobs hatte und seitdem genieße ich das. Ich habe mehr Zeit für die Firma, auch für mein Privatleben. Mir hat das großen Spaß gemacht, sowohl auf der regionalen Ebene in Berlin als auch auf der Bundesebene und eine Zeit wie die Corona Krise, wo ich selbst über 50 Milliarden bewegt habe, also von der Bundesregierung als Hilfe für die Wirtschaft. Hatte ich vorher nicht in meinem Leben, werde ich meinem Leben nicht mehr haben, aber ich war Teil dessen, der mitgestalten durfte, dass die Folgen der Corona Krise wirtschaftlich durch Politik und durch, wie ich finde, sehr gutes Handeln der Bundesregierung, weil das war auch nicht selbstverständlich was geleistet, was die Bundesregierung geleistet hat, damit die Unternehmen überleben oder große Teile davon, ein Teil da mit mitgewirkt haben und Ideen mit eingebracht zu haben. So, das war wirtschaftlich sehr anspruchsvoll für Deutschland, aber für mich persönlich eine sehr, sehr spannende und interessante Zeit. Ich habe da viele Menschen kennengelernt, habe viele Erfahrungen gemacht und auch sehr schöne Erfahrungen. Und genau und da sind auch viele-.
Heike Drexel: Wird man da auch heute noch gefragt? Weil in der Zeit sind Sie ja sicherlich qua Amt sehr oft gefragt worden, so als Stimme der Wirtschaft, auch von der Politik und so. Ist das heute auch noch so oder ist es dann wirklich so stark an das Amt gekoppelt?
Dr. Eric Schweitzer: Ja, also das ist nicht mehr der Fall. Ich selbst traure, also ich werde immer gefragt: Ob ich nicht irgendwas vermisse, oder was? Ich vermisse gar nichts, weil ich immer gesagt habe: Der Respekt und die Anerkennung gilt nicht der Person, sondern immer dem Amt. Und dessen muss man sich immer bewusst sein. Natürlich können Sie als Person das Amt ein bisschen mehr in die eine Richtung oder die andere Richtung machen, aber man kriegt nicht deswegen die Einladung ins Kanzleramt, weil ich Eric Schweitzer heiße, sondern ich kriege die Einladung ins Kanzleramt deswegen, weil ich Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages bin. Man kriegt nicht die Einladung zum Staatsempfang, wenn der amerikanische Präsident in Berlin ist, weil ich Eric Schweitzer heiße und dem Bundespräsidenten zufällig mal auf der Straße begegnet bin, sondern weil ich Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages bin. Wenn man das abstrahieren kann und sich dessen immer bewusst ist, das Gleiche gilt jetzt als Präsident der IHK in Berlin, für die regionalen Veranstaltungen, dann ist man mit sich im Reinen und dann trauert man auch nicht nach. Und ich glaube, die größte Gefahr ist bei solchen Ämtern, dass manche tatsächlich glauben, dass wäre ihre Person. Und dann nicht loslassen können und das Loslassen können ist auch ein ganz wichtiger Punkt. Der Grad zwischen: Schade, dass er geht. Und: Warum geht er nicht endlich? Der ist ziemlich dünn. Ich bin froh, dass ich immer den Punkt erreicht habe, wo es geht: Schade, dass er geht, der hat ja viel gemacht. Und: Wollen Sie nicht noch bleiben? Dass ich den Punkt immer erwischt habe und ich sage mal, nicht gut ist es, wenn man nicht loslassen kann und wenn man nicht weiß, wenn es auch erledigt ist. Und dann es auch nicht gelingt, Abstand zu gewinnen, sondern dann tut man sich selber keinen Gefallen. Und ich glaube, ich habe das beides ganz gut hinbekommen.
Heike Drexel: Ich denke auch und Sie haben ja jetzt dieses Jahr auch das Bundesverdienstkreuz bekommen. Das heißt, es ist ja quasi dann sozusagen auf dem Höhepunkt, wo Sie das gemacht haben.
Dr. Eric Schweitzer: Danach, es war dieses Jahr, da habe ich mich sehr darüber gefreut. Also das Bundesverdienstkreuz entscheidet ja der Bundespräsident selbst, welches er gibt und auch in welcher Stufe und an wen. Und da habe ich mich sehr darüber gefreut, weil natürlich ist man, wenn man in solchen Ämtern war oder wenn man so veranlagt ist, dass man auch so was anstrebt, hat man eine gewisse Grundeitelkeit. Die habe ich auch und deswegen habe ich mich auch gefreut, das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen zu haben.
Heike Drexel: Wie Ihr Vater, richtig? Ich habe gelesen, dass Ihr Vater das auch bekommen hat. Sie sozusagen in seine Fußstapfen getreten?
Dr. Eric Schweitzer: Ja, aber wer in Fußstapfen tritt, der kann nicht überholen. Man muss ja seinen eigenen Weg gehen, aber er hat das auch bekommen. Genau, 96.
Heike Drexel: Sehr schön, aber Sie haben ja nicht nur das Engagement jetzt für die IHK und die DIHK gezeigt, sondern Sie haben ja auch noch ganz andere. Das Engagement von der Stiftung Kinderleben zum Beispiel oder auch dieses “Alba macht Schule” und den Basketballverein, den wir ja auch schon angesprochen haben. Wie ist es denn dazu gekommen, dass Sie sich genau diese Projekte ausgesucht haben? Weil Sie hätten ja auch, ich sage jetzt mal, Kunst unterstützen können oder andere soziale Projekte.
Dr. Eric Schweitzer: Kinderleben ist eine Tagesklinik für krebskranke Kinder, wo Kinder behandelt werden die Krebs haben.
Heike Drexel: An der Charité, richtig?
Dr. Eric Schweitzer: Genau, an der Charité, am Campus Virchow, an der Charité. Und wer selber Kinder hat, weiß, dass Kinder das Wichtigste im Leben überhaupt sind. Und es gibt, glaube ich, nichts Schlimmeres für Eltern, als wenn ihren eigenen Kindern was passiert. Und keiner möchte, dass sein Kind Krebs bekommt. Und wenn man Kinder hat, weiß man, welche Schmerzen das für Eltern auslöst. Und das ist eine Tagesklinik für krebskranke Kinder, die sich genau um krebskranke Kinder kümmert. Und zu sagen, dafür etwas tun zu dürfen, tun zu können, ist eine hohe Befriedigung, auch eine persönliche Freude. Und da gibt es auch eine Geschichte, da war ich mal, das ist 15 Jahre, 15, 20 Jahre her, da kam mal die Leiterin des Fördervereins, des Vereins der Tagesklinik für krebskranke Kinder zu mir und sagte: Die hat einen kleinen Jungen, der ist acht, neun Jahre alt, der hat noch ein halbes Jahr zu leben. Der ist großer Michael Schumacher Fan. Da ist Michael Schumacher noch Rennen gefahren und der würde gerne ein Autogramm von Michael Schumacher haben, ob ich ihm helfen könnte? Und da dachte ich, ich kenne ihn auch nicht. Wie kommst jetzt ein Autogramm von Michael Schumacher ran? Dann hatten wir damals Iveco LKWs. Iveco ist ein italienischer LKW Hersteller, der zum Fiat Konzern gehört und Ferrari gehörte auch zum Fiat Konzern. Und rein zufällig hatte ich einen Tag später einen Termin mit dem Iveco Vorstand. Und wir sprachen und sprachen und sprachen und dann sagte ich am Ende: Sie können mir einen Gefallen tun, ohne dass ich darum bitte oder es erwarte oder sonst irgendwas. Haben Sie eine Idee, wie der kleine Junge eine Autogrammkarte von Michael Schumacher bekommt? Dann sagte er: Herr Schweitzer, ich bin morgen in Italien und wir haben da eine Sitzung im Gesamtkonzern und treffen auch den Ferrari Chef, aber ich kann Ihnen nichts versprechen. Und ich weiß gar nicht, ob der mit mir spricht und ich kann ihn fragen, aber ich habe keine Ahnung. Da rief er mich jedenfalls eine Woche später an und sagte: Übrigens, der kleine Junge kann nach Maranello hinfliegen, zum Rennen und Michael Schumacher persönlich treffen. Ob ich da mitkommen will, sage ich: Nein, ich will nicht mitkommen, sondern der Vater soll mit und da musste noch einen Arzt mit und noch ein Freund von ihm oder noch die Mutter. Und dann sind sie da hin und dann erzählten sie mir danach, der war von Tränen gerührt und hat nicht nur ein halbes Jahr gelebt, sondern auch drei oder vier Jahre danach. Das heißt, das sind Themen, die mir zeigen, auch ein Stück weit, warum es sich lohnt, so viel zu arbeiten. Um diese Kontakte, ein Netzwerk zu haben, um auch dann solche Dinge machen zu können und die Zugänge zu haben. Und ja, das befriedigt.
NACHFOLGE IM UNTERNEHMEN
Heike Drexel: Wahnsinn, ja. Eine sehr berührende Geschichte und die bringt mich auf den Gedanken, weil Sie sagten: Kinder, ist ja das Wichtigste. Was ich natürlich auch spannend finde, ist, sie haben ja auch Kinder, einen Sohn und eine Tochter, soweit ich weiß. Wie ist denn so das Thema jetzt für Sie in der Familie? Sie sind jetzt eben mit Ihrem Bruder eingestiegen, gibt es solche Gedanken bei Ihnen auch?
Dr. Eric Schweitzer: Ja, also wir haben zwei Kinder, die sind 28 und 30. Unser Sohn arbeitet bei PWC im Transaction Servicebereich, also die beraten Unternehmer auf der Käufer oder Verkäuferseite, beim Deal, beim Verkauf oder Kauf. Und unsere Tochter macht gerade ihren Master an der ESCP Business School. Das ist eine Business School, die der Pariser Industrie- und Handelskammer gehört und die fünf Campusse in Europa hat und da müssen Sie an zwei mindestens studieren. Und beide sind sehr interessiert und sind auch Gesellschafter des Unternehmens und sind im Gesellschafterausschuss. Und sind entsprechend an den Themen sehr eng dran, was passiert oder nicht passiert, werden es maßgeblich auch mitentscheiden. Und ob sie selbst operativ tätig werden wollen, muss man sehen, ist ihnen selbst überlassen. Und was sie aber verstehen, ist das Geschäftsmodell und ist die Verantwortung für das Unternehmen und für die Mitarbeiter.
Heike Drexel: Haben die auch schon mal mitgearbeitet hier im Unternehmen?
Dr. Eric Schweitzer: Ja, sie haben schon als Kinder Müll sortiert auf der Sortieranlage. Hat meine Frau mit ihnen übrigens gemacht, auf einer Altglas-Sortieranlage und auf der Gelben-Tonne-Sortieranlage. Die haben auch schon Beifahrer gemacht und Sperrmüll und Hausmüll abgefahren. Also das war uns immer sehr wichtig, weil wie man Geld ausgibt, lernt jeder selbst, und zwar ohne fremde Anleitung. Wie man Geld verdient, kriegt man nicht unbedingt sofort, nicht jeder, unmittelbar gleich in die Wiege gelegt. Dass man früh aufstehen muss dafür, dass viele Leute zu faul sind, um sich zu bücken. Aber wenn man sich bückt und die Dinge aufhebt, dann ist das, ist das gut. Und wenn Disziplin und Wertschätzung auch jemand anders gegenüber, Verständnis haben, dass manche Arbeiten sehr schwer sind, über die man manchmal sonst despektierlich schaut. Das sind alles Eigenschaften, die das, Ihre Frage, Frau Drexel, ob die das gelernt haben? Ja, das haben die, und zwar ab der Kindheit.
ZUKUNFTSPLÄNE PERSÖNLICH UND PRIVAT
Heike Drexel: Na schön, das ist spannend. Bleiben wir mal gespannt, wie sich das dann entwickelt. Wie sehen Sie denn selber, es ist ja so eine klassische Frage immer bei, ich sage jetzt mal so, Bewerbergesprächen: Wie sehen Sie sich selbst in fünf Jahren? Wie sehen Sie denn Ihr Unternehmen so in fünf oder zehn Jahren? Was ist so Ihre Vision? Sie haben ja auch als Spruch im Alba Claim hier: Wir sind Zukunft. Ja, wie sehen Sie so die Zukunft?
Dr. Eric Schweitzer: Ich glaube, wir werden einer der wesentlichen Gestalter sein, der Energiewende, des Klimaschutzes und der Rohstoffsicherung für Deutschland. Wir wollen jedes Jahr wachsen, wir müssen jedes Jahr wachsen. Und wir müssen schauen, dass wir die Themen angehen, die zahlreichen Herausforderungen, die da sind im Sinne von dem Punkt, den ich eingangs sagte, der Wertschöpfungsvertiefung. Der stärkeren Aufbereitung von Abfällen, von neuen Abfällen, von neuen technologischen Verfahren, von Energie, von Rohstoffgenerierung und von der Schaffung von regenerativen Brennstoffen. Und da gibt es ja ganz viele Betätigungsfelder, die wollen wir gehen, die werden wir gehen. Wir werden wachsen und wir werden daran arbeiten, dass wir erfolgreich sind.
Heike Drexel: Das wünsche ich Ihnen.
Dr. Eric Schweitzer: Danke schön.
Heike Drexel: Meine vorletzte Frage ist: Was würden Sie jungen Gründer und Gründerinnen raten, die ein Unternehmen, also ein Startup aufbauen? So aus den ganzen Erfahrungen, die Sie jetzt in den letzten Jahren gemacht haben. Was können Sie den Jungen mitgeben?.
Dr. Eric Schweitzer: Wenn Sie ein Ziel haben, also, wenn Sie Unternehmer oder Unternehmerinnen sein wollen, dieses Ziel hartnäckig zu verfolgen. Sich nicht umwerfen lassen, wenn man Niederlagen erleidet, sondern da dann aufstehen, sich schütteln und weitermachen. Wenn alle einem raten, etwas zu tun, es zu lassen und wenn alle sagen: Lass es sein, es zu tun. Schauen, dass man zwei, drei Leute hat, die einem ungeschminkt immer-. Die es so gut mit einem meinen, dass sie einem immer offen und ehrlich die Meinung sagen. Wenn man erfolgreich ist oder anfängt Erfolg zu haben, mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Das heißt, mit den Füßen auf dem Boden bleiben, einfach Bodenhaftung zu haben. Und letztlich, ein letzter Punkt: Menschen immer mit Respekt zu behandeln. Also immer so zu behandeln, wie man selber gerne behandelt werden möchte. Mit Höflichkeit, ein Wertesystem zu haben, sich zu benehmen zu können, Danke sagen zu können, Bitte sagen zu können. Ich glaube, wenn man daraus einen einigermaßen Mix macht, dann müsste das nicht gut gehen. Und fleißig sein.
Heike Drexel: Das bestimmt am meisten oder würden Sie das-. Mit wie viel Prozent würden Sie fleißig sein?
Dr. Eric Schweitzer: Ist die Hälfte.
Heike Drexel: Glück? Was ist mit Glück? Das sagt man ja oft so, Glück, an der richtigen Stelle zu sein.
Dr. Eric Schweitzer: Bis auf wenige Ausnahmen. Glück kommt automatisch. Man hat nicht nur Glück, man hat auch Nackenschläge und Rückenschläge, so wie es jedem im Leben geht. Gibt es hoch, gibt es Sonnenschein und Regen und am Ende hat der, der fleißig ist und macht und immer kämpft, der hat irgendwann, man sagt immer: Das Glück des Tüchtigen. Das passiert dann automatisch. Man sollte nicht von vornherein sagen: Ich mache mal nix und starte mal, ich werde schon Glück haben. Das wird nicht funktionieren und das kommt irgendwann automatisch.
Heike Drexel: Ja, weil sonst müssten ja alle erfolgreich sein. Es muss ja doch irgendwo einen Unterschied geben. Die Biografien der Menschen sind ja unterschiedlich. Und das ist ja immer so das Spannende, das rauszufinden was das ausmacht. Es ist die Charaktereigenschaft? Ist es vielleicht der richtige Riecher für irgendein Produkt oder was weiß ich.
Dr. Eric Schweitzer: Ja, ich glaube, man muss ein Gefühl haben. Wenn ich Unternehmer sein will, muss ich eine Idee haben, was ich machen will. Und was will ich anders oder besser machen als das was, was andere bisher machen. So, jetzt habe ich mal unterstellt, dass man das hat und dann braucht man auch ein paar anständige Charaktereigenschaften und Tugenden und dann wird es schon gut gehen.
ABSCHLUSSFRAGE
Heike Drexel: Super, meine letzte Frage ist noch so ein bisschen eine, ja jetzt haben wir ja viele Zuhörer aus dem Rheinland, weil ich ja eigentlich diesen Podcast habe für Unternehmer und Unternehmerinnen aus dem Rheinland. Aber das haben ja bestimmt schon viele mitbekommen, dass hier ein gewisser Bezug herrscht zum Unternehmen hier aus dem Rheinland. Ihr Vater, wie gesagt, der Gründer und was würden Sie denn so als Tipp geben, für jemand, der jetzt Berlin noch nicht kennt? Was ist so Ihr Lieblingsort in Berlin und wo sollte man unbedingt hingehen?
Dr. Eric Schweitzer: Also mein Lieblingsort in Berlin ist der Gendarmenmarkt. Nein, ich finde ihn einfach wunderschön, da ist das Schauspielhaus, da ist der Französische Dom und der Deutsche Dom. Das ist in Mitte. Wunderschön ist auch das Brandenburger Tor, also der Pariser Platz. Crazy ist Neukölln, Neukölln Nord. Das ist der sogenannte Teil Kreuz Köln, heißt der, das ist der Übergang von Kreuzberg nach Neukölln. Nach der Wende war ja Prenzlauer Berg Hip und Crazy. In Prenzlauer Berg sind inzwischen alle, die crazy Anwälte, die sind jetzt alle inzwischen gut verdient, haben zwei Kinder und klappen um 10:00 Uhr die Bürgersteige hoch, weil es schwäbisch ist. Und dann ist es nach Friedrichshain gezogen, die Karawane. Dann wurde das auch ein Stück gentrifiziert und die zieht jetzt gerade weiter nach Neukölln. Neukölln Nord ist da, wo der Hermannplatz ist, da haben sie, ich glaube, da hatten die 20-Prozent Arbeitslosigkeit, einen sehr hohen Migrantenanteil und hohe soziale Konflikte. Das ist die Hasenheide, das ist eher bekannt als Drogenumschlagplatz und da passiert gerade ganz, ganz viel. Das ist spannend, wenn Sie da lang gehen, meinen Sie, Sie sind in den Istanbul aber im positiven Sinne. Also wer Istanbul kennt, weiß wie ich meine. Ich meine, dass nicht als negativ, sondern Istanbul ist, meines Erachtens, die crazyste Stadt in Europa, also die hat 15 Millionen Einwohner und nichts ist vergleichbar einer Größe. Und das ist wie klein Istanbul, also mondän, international, ein bisschen südländisch und das ist spannend. Und das vielleicht als Geheimtipp, wobei ich gar nicht mehr weiß, ob das einer ist, ein Geheimtipp. Ich glaube, der ist schon-.
Heike Drexel: Also ich kannte es nicht.
Dr. Eric Schweitzer: Aber bei Community ist er schon spannend.
Heike Drexel: Okay, also ich fand es jetzt einen sehr spannenden Tipp vielen, vielen Dank. Und ich danke Ihnen auch sehr für dieses sehr interessante Gespräch.
Dr. Eric Schweitzer: Vielen Dank bei Ihnen, Frau Drexel und schönen Abend in Berlin, viel Spaß.
Heike Drexel: Dankeschön.
Dr. Eric Schweitzer: Und gute Rückreise in mein geliebtes Rheinland.
Heike Drexel: Dankeschön und tschüss!
ABSPANN
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