Stefan Roller Aßfalg von der Akademie für Textilveredelung

Heike Drexel: Herzlich willkommen zum Podcast “Unternehmen im Gespräch”. Hier erfährst du spannende Geschichten von Unternehmern und Unternehmerinnen aus dem Rheinland. Ich bin Heike Drexel und deine Gastgeberin.
Doch bevor wir nun in das Gespräch einsteigen, möchte ich dir gerne den Sponsor dieser Episode vorstellen. Das ist nämlich transkriptomat.de. Der Transkriptomat ist ein praktisches Online-Tool, wenn es darum geht, das gesprochene Wort von Audiodateien wie Podcasts oder auch Videos dank einer präzisen Spracherkennung günstig zu verschriftlichen. Aus dem erstellten Fließtext im Word-Format kannst du dann mit etwas Nachbearbeitung zum Beispiel einen Blogbeitrag für deine Webseite generieren. Dadurch erhältst du mehr Besucher auf der eigenen Webseite, da Suchmaschinen wie Google vorrangig Texte durchsuchen und als Suchergebnis anzeigen.

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Und nun geht es los mit dem Interview. Ich wünsche dir viel Spaß damit. Mein heutiger Gast ist Stefan Roller-Aßfalg. Hallo Stefan.

Stefan Roller-Aßfalg: Hallo Heike.

Zur Person und der Weiterbildungsakademie Aka:

Heike Drexel: Stefan, du bist ganz vielen Menschen, die in der Textilveredelungsbranche tätig sind, ein Begriff. Da bin ich mir ganz sicher. Das liegt daran, dass du viele Jahre, ich glaube, es war 1999 bis 2016, Chefredakteur der Zeitung “TVP Textil”, der führenden Fachzeitschrift für Textilveredelung und Promotion, gewesen bist. 
Ja, und wer hätte auch gedacht, dass wir uns, ich glaube, 2014 das erste Mal auf der Bühne in Stuttgart begegnet sind? Und zwar habe ich damals als Repräsentantin für das Familienunternehmen, die Stickerei Benno Müller den ersten Preis für das beste und originellste Fan-T-Shirt entgegennehmen dürfen. Das war übrigens bestickt mit dem Kölner Dom!

Und das war natürlich dann ganz klar, dass wir da auch gewinnen konnten. Das war super. Da haben wir uns also, wie gesagt, das erste Mal getroffen. 
Und du hast dich dann 2016 richtig selbstständig gemacht mit der Idee, Aus- und Weiterbildungen für die Textilveredelungsindustrie anzubieten, also für Textildrucker, Stickereien und Textilhandelsfirmen. Dein Unternehmen heißt Akademie für Textilveredelung, kurz gesagt Aka Textil in Köln. Und du veranstaltest Fachseminare bundesweit und auch in Österreich, habe ich gesehen. Die Seminare sind über Textilkunde, über das Punchen, über die Frage: “Wie kalkuliere ich Preise?”, Workshops über Marken- und Urheberrechte, über den Grünen Knopf und vieles, vieles mehr. Aber das kannst du vielleicht uns noch in deinen eigenen Worten bitte ergänzen.

Stefan Roller-Aßfalg: Ja, sehr gerne. Also sehr schön, dass wir uns heute hier unterhalten über diese Themen. Ich erinnere mich auch noch sehr, sehr gut an dieses T-Shirt, mit dem du damals den Golden Shirt Award gewonnen hast, und an unsere erste Begegnung. Ja, und schön, dass wir jetzt hier wieder zusammen sind. Ich bin ja selbst erst seit fünf Jahren auch tatsächlich Kölner. Und umso schöner finde ich das im Rückblick, dass damals der Kölner Dom auf diesem T-Shirt drauf war und sehr originell umgesetzt war. 
Ja, genau, ich leite die Akademie für Textilveredelung, die ich selbst gegründet habe. Textilveredelung, das muss man vielleicht am Anfang einmal ganz kurz definieren. Wir sprechen hier eben über, genau wie du ja schon gesagt hast, Textildruck und Stickerei, das heißt die Dekoration von Textilien im industriellen Bereich hauptsächlich. Es geht also nicht um Veredelung von Textilien vor der Konfektion, also um die chemische Ausrüstung und Färberei. Da gibt es manchmal Verwechslungen. Also wir sprechen über Textildekoration nach der Konfektion, also Dekoration von Bekleidung. Es geht um Märkte wie Werbung, es geht um Sportkleidung, Fußballtrikots und so weiter. Es geht um Berufsbekleidung. Ja, genau, und das habe ich vor fünf Jahren gegründet.

Heike Drexel: Und ist das dein Hauptzweck, also dein Hauptgeschäftsbetrieb? Oder machst du auch noch andere Sachen?

Stefan Roller-Aßfalg: Es gibt drei Standbeine, wobei das schon das wichtigste Standbein auf jeden Fall ist, die Aka-Tex. Ich habe noch ein ganz kleines Pressebüro. Ich habe ein paar Kunden, die ich in Sachen Pressearbeit und Kommunikation unterstütze. Das einfach aufgrund meiner Erfahrungen, weil ich eben 16 Jahre für die Fachzeitschrift TVP ja auch gearbeitet habe. Und es gibt noch ein weiteres Standbein. Ich bin seit einigen Jahren auch als Partner der Fachmesse PSI in Düsseldorf tätig und unterstütze die PSI zu textilen Themen, zu textilen Sonderflächen. Das ist noch ein weiteres Standbein, aber das Hauptstandbein ist auf jeden Fall das Thema Weiterbildung und Networking eben unter dem Dach der Akademie für Textveredelung.

Wie hoch ist denn der Weiterbildungsbedarf in der Textilveredelung?

Heike Drexel: Wie bist du da eigentlich darauf gekommen? Also wie hast du festgestellt, dass die Stickereien und diese Textildruckereien so Bedarf an Weiterbildung haben?

Stefan Roller-Aßfalg: Ich habe das so in meiner Tätigkeit für die TVP damals schon gesehen und festgestellt, dass der Großteil der Veredler Quereinsteiger waren. Das sind Leute, die kommen aus den unterschiedlichsten Berufszweigen und fangen dann irgendwie an, für Sportvereine oder für Junggesellenabschiede T-Shirts zu bedrucken, zu besticken, oftmals mit ganz kleinem Equipment, und dann so in diesen Beruf reinrutschen, aber im Grunde genommen überhaupt gar keine grundständige Ausbildung in diesem Bereich haben. Also es sind sehr wenige gelernte Sticker oder Siebdrucker oder Digitaldrucker unterwegs, es sind einfach sehr, sehr viele Quereinsteiger. Und da hat es sich immer schon gezeigt, dass das Fachwissen oftmals fehlt. Also viele steigen ein, kaufen sich eine Stickmaschine, fangen an zu sticken und merken erst so im Laufe der ersten paar Wochen, dass es doch ein bisschen mehr ist, als mal eben auf einen Knopf zu drücken und dann läuft das irgendwie alles automatisch. Und so ist der Bedarf eigentlich sehr gut sichtbar gewesen. Das zeichnete sich aus oftmals in Qualität, aber auch Prozessen und so weiter, dass es da Verbesserungspotenzial gab. Und das ist so ein bisschen der Hintergrund, weshalb ich dann die Akademie für Textilveredelung gegründet habe.

Heike Drexel: Kannst du dir eigentlich erklären, warum es so viele Seiteneinsteiger gibt in dieser Branche?

Stefan Roller-Aßfalg: Puh, schwer zu sagen. Also ich glaube, es ist irgendwie so ein bisschen die Faszination Textil und T-Shirts, so die Idee, man spielt Fußball und will irgendwie T-Shirts machen und denkt dann so: “Ja, das kann ich ja irgendwie selbst bedrucken.” Auf dem Kindergeburtstag hat man das mit Kartoffeldruck gemacht und dann fangen die Leute an, über Internet, über YouTube mal so zu gucken: Wie kann ich T-Shirts bedrucken? Und da ist das auf den ersten Blick vermeintlich einfach und dann fängt man mal so irgendwie an.

Heike Drexel: Das heißt, die Investitionen, die man dafür braucht, sind auch wahrscheinlich dann relativ niedrig, vermeintlich erst mal niedrig?

Stefan Roller-Aßfalg: Vermeintlich erst mal niedrig. Wenn man so ganz, sage ich mal, auf Low-Level anfängt, um für den Kindergarten, für die Schule, für den Fußballverein mal so ein paar T-Shirts zu machen, ist es erst mal vermeintlich günstig und einfach, da einzusteigen. Aber dass es dann eben doch, sage ich mal, ein gewisses Know-how erfordert, Know-how mit Textil, wie verhält sich so ein Stoff, wie verhalten sich Maschinen und Farben oder Stickgarne und so weiter, wie hängen diese Materialien zusammen, das merken viele dann halt doch einfach im Laufe der ersten Wochen und Monate, wenn sie mal so drin sind in diesem Geschäft. Der Grund für die Quereinsteiger ist wahrscheinlich einfach so eine gewisse Faszination für Stoffe und Textilien, das auf jeden Fall.

Wie sieht der Berufsalltag mit der Akademie aus?

Heike Drexel: Ja, schön. Machst du das eigentlich alleine, deine Akademie? Oder wirst du von einem Team unterstützt?

Stefan Roller-Aßfalg: Also in meinem Unternehmen – ich habe ja eine GmbH –, da bin ich alleine. Ich bin also alleiniger Gesellschafter und auch der einzige Beschäftigte sozusagen. Aber im Hintergrund habe ich ein riesiges Netzwerk an Partnern in der Industrie draußen, in den Unternehmen, Fachleute, die eben einfach auch seit Jahren, seit Jahrzehnten in der Branche tätig sind, mit denen ich in Kooperation unterwegs bin und Projekte entwickle. Insofern bin ich nie allein, sondern habe einfach immer ein riesiges Netzwerk, auf das ich zurückgreifen kann. Ich habe zwei Partner, die mich sehr intensiv unterstützen bei IT-Fragen, was die Webseite und meinen Onlineshop angeht und auch im Bereich Grafik, wenn ich selbst Werbemittel entwickle. Und ansonsten aber einfach das große Netzwerk draußen in der Branche, mit dem ich zusammenarbeite.

Heike Drexel: Okay. Und wenn du aber jetzt trotzdem erst mal primär das alles alleine managst, ich frage mich da ehrlich gesagt immer: Wie schafft man es, da so die richtigen Prioritäten im Alltag zu setzen, also im Berufsalltag? Hast du da eigentlich einen Plan? Hast du einen Businessplan eigentlich auch geschrieben für dein Unternehmen, als du es gegründet hast?

Stefan Roller-Aßfalg: Ja, musste ich tatsächlich machen, weil ich auch mit einem kleinen Förderkredit damals gestartet bin vor fünf, sechs Jahren. Da habe ich einen kleinen Businessplan auch tatsächlich geschrieben. Prioritäten? Ja, das war natürlich schon das Thema Weiterbildung. Ich meine, das war ja das Ziel, Weiterbildungsangebote zu schaffen für diese Branche, was dann auch, sage ich mal, relativ einfach war, da entsprechend Fördergelder auch zu bekommen.
Und was mich da immer angetrieben hat, war Menschen zusammenzubringen. Also diese Events, die wir machen, die Veranstaltungen, Seminare, Workshops, Conventions, das sind unterschiedliche Formate, da kommen immer Menschen zusammen. Und die Branche ist sehr handwerklich geprägt, die Drucker und Sticker, die oftmals aus sehr kleinen Unternehmen kommen. Und die zusammenzubringen, so auch anzuregen, sich auszutauschen, das ist das, was da einfach faszinierend ist und was mich immer wieder leitet sozusagen in meinem täglichen Tun.

Heike Drexel: Jetzt hast du ja auch schon ein paar Jahre Erfahrung. Was würdest du eigentlich sagen jetzt mal so rückblickend? Was waren eigentlich die größten Hürden beim Aufbau deines Business? Lassen wir mal Corona beiseite. Darauf komme ich natürlich später noch mal.

Stefan Roller-Aßfalg: Ja, also vor Corona gab es ja die Akademie schon vier Jahre. Was waren so die größten Hürden? Am Anfang steht man natürlich erst mal ohne Datenbank da. Ich hatte natürlich Kontakte. Das ist das, worauf ich ja aufgebaut habe. Aber trotzdem musste man ja erst mal in Sachen Marketing, Kommunikation auch mit seinem Konzept rausgehen in den Markt. Das ist natürlich ein sehr mühsamer Prozess gewesen, eine Newsletter-Datenbank aufzubauen, Social-Media-Kanäle aufzubauen, die Reichweite einfach dann auch zu bekommen, um die Projekte, die Events dann auch einfach draußen im Markt bekannt zu machen. Ja, das war auf jeden Fall eine große Herausforderung, aber es ist einfach ein stetiger Prozess gewesen. Peu à peu quasi habe ich alles so sukzessive aufgebaut. Jetzt so das Hindernis irgendwie kann ich gar nicht sagen.

Heike Drexel: Schön. Also praktisch stetig gewachsen und organisch größer geworden.

Stefan Roller-Aßfalg: Ja, auf jeden Fall.

Die Entwicklungen in der Textilbranche:

Heike Drexel: Jetzt hast du dir allerdings, muss man ja ehrlicherweise sagen, mit der Textilveredelungsbranche irgendwie schon auch eine Branche ausgesucht, die wirklich schwierig ist. Ich würde schon fast sagen – traumatisiert klingt jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber wenn man sich mal zurückerinnert, in den 90er-Jahren etwa sind ja viele, viele Modefirmen ins Ausland abgewandert mit ihren Produktionsstätten, also entweder nach Fernost oder es gab da natürlich auch viel Konkurrenz im Ostblock sozusagen. Es sind, glaube ich, bis zu 2 Millionen Arbeitsplätze in der Textilindustrie in dieser Zeit verloren gegangen. Darüber redet man eigentlich gar nicht so. Wir denken hier gerade im Rheinland oft an die Zechen, an die Kohlemitarbeiter, die da entlassen worden sind. Aber 2 Millionen, das ist schon echt ganz, ganz, ganz viel. Wie hat sich diese Branche da so verändert?

Stefan Roller-Aßfalg: Ja, also ich muss dazusagen, dass ich selbst ja auch ein textiler Quereinsteiger bin. Ich bin ja von Hause aus eigentlich Historiker. Ich habe Geschichte studiert an der Uni Heidelberg, bin selbst auch zum Thema Textil im Grunde genommen über die Schreiberei gekommen. Als Redakteur und Journalist habe ich mich in dieses Textilthema eingearbeitet. Diesen Transformationsprozess, der da stattgefunden hat in der Zeit, in den 80er- und 90er-Jahren, als die ganze Textilindustrie abgewandert ist nach Asien, habe ich nicht in meiner textilen beruflichen Zeit erlebt, habe das aber natürlich schon dann auch im Nachgang mitgekriegt, dass ja nicht nur die Arbeitsplätze verloren gegangen sind, sondern auch das gesamte Know-how hier abgewandert ist.

Heike Drexel: Und sich die Art der Arbeit ja auch verändert hat. Das habe ich jetzt vorhin vielleicht vergessen zu sagen. Also früher haben die Sticker ja sehr viel für die Modefirmen gearbeitet, haben Designs entworfen. Da wurde das abgenommen und dann wurden diese Designs auf Kleidungsstücke gestickt. Heute ist es ja so, dass die Sticker und auch die Drucker dieses Thema Logostickerei machen. Das heißt, es kommen Unternehmen, es kommen Vereine auf die Textilveredler zu und sagen: “Wir wollen jetzt hier unser eigenes Logo auf T-Shirts”, was immer noch das meistgenutzte Textil, glaube ich, ist, “auf Poloshirt, auf Jacken und so weiter gestickt haben.”
Also es ist ein ganz anderes Geschäft, auch viel kleinteiliger. Früher hatte man vielleicht als Sticker, ich sage jetzt mal, 30, 40 Kunden, Modefirmen, große Firmen und heute hat man – weiß ich nicht. 1.000? Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber so in die Richtung geht das. Das heißt, die Anforderungen haben sich ja da auch total verändert.

Stefan Roller-Aßfalg: Also wie gesagt, ich kann es selbst nicht so richtig vergleichen, weil ich da auch in der Zeit der Transformation, als das alles sich so verändert hat, selbst einfach noch nicht in der Branche gewesen bin. Aber ich bin seit 1999 in der Textilveredlerbranche, in dieser Textildekorationsbranche und da wird sehr kleinteilig gearbeitet. Das ist schon so. Also so diesen Modeveredler, den Modesticker, so Spitzensticker und …

Heike Drexel: Was man aus Plauen, Plauener Spitze und so, kannte.

Stefan Roller-Aßfalg: Plauener Spitze und alles das, das habe ich alles nicht mehr mitgekriegt. Das gibt es nur noch im ganz kleinen Stil, soweit ich das weiß. Also hier findet das kaum mehr statt. Das Gros der Textilveredler, wie du richtig gesagt hast, machen Logostickereien für Berufsbekleidung, für Sportkleidung, für Werbetextilien, ganz klassisch für Junggesellenabschiede und wo man halt überall T-Shirts einsetzt. Aber was natürlich so die ganz wichtigen Märkte sind, ist auf jeden Fall Sporttextil, der ganze Fußball, Handball, Eishockey und so weiter, wo eben überall die bedruckten Textilien getragen werden, der gesamte Berufsbekleidungsmarkt. Das sind natürlich schon auch riesige Märkte.

Und in der Zeit, nachdem dann die Mode quasi nicht mehr da war, hat sich das ja auch ganz neu entwickelt. Gerade im Bereich Berufsbekleidung musste man ja erst lernen, dass man Berufsbekleidung bestickt, dass Berufsbekleidung auch als eine Art Visitenkarte sozusagen getragen wird, wo dann das Unternehmenslogo drauf ist, in Unternehmensfarben und so weiter, wo die Textilveredler, die Drucker und Sticker sich dann auch neue Märkte hier geschaffen haben genau über diese Bereiche.

Heike Drexel: Du hattest mal gesagt, ihr hattet ja auch mal eine Studie gemacht. Die ist jetzt zwar schon ein paar Jahre alt, aber ich glaube, so von den Kernfaktoren hat sich das jetzt gar nicht so verändert, die Faktoren, die ihr damals ermittelt habt, was so das Thema typische Betriebsgröße angeht und Standorte und so weiter. Kannst du da noch ein bisschen was dazu erzählen von dieser Studie?

Stefan Roller-Aßfalg: Genau, wir hatten die 2013 gemacht, damals mit der Fachzeitschrift TVP quasi zusammen. Da hat sich in mancherlei Hinsicht nicht so viel verändert. Also was spannend war zu sehen: Wo sitzen die Veredler in Deutschland? Das ist einfach interessant zu sehen, dass der allergrößte Teil tatsächlich auf der Schwäbischen Alb sitzt und rüber bis nach Bayern, so das schwäbische Bayern, und dann die ganze Rheinschiene hoch bis Düsseldorf und dann noch so ein bisschen punktuell natürlich auch Berlin, Hamburg. Aber so konzentrieren sich die allermeisten Textilveredler auf Baden-Württemberg und Bayern und ein bisschen die Rheinschiene hoch.

Das war so eines und die andere Erkenntnis: Der allergrößte Teil der Textilveredelungsbetriebe, das sind wirklich Familienbetriebe, Betriebe mit ein bis fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, also kleine Betriebe. Die ganz großen Unternehmen, ich sage mal, Konzerngröße mit irgendwie über 500 Mitarbeitern, gibt es eigentlich nicht, was natürlich auch eine Veränderung ist. Früher in der Modeindustrie gab es ja wirklich die ganz großen Unternehmen. Das gibt es natürlich heute so nicht mehr.

Wir sprechen über die Erfolgsfaktoren für Textilveredler!

Heike Drexel: Was zeichnet denn in deinen Augen einen erfolgreichen Sticker und Drucker aus? Worauf muss der achten, zum Beispiel was das Thema Digitalisierung angeht, wie Vertriebswege zu gestalten sind? Kannst du uns da noch ein bisschen was erzählen?

Stefan Roller-Aßfalg: Puh, ja, für einen erfolgreichen Veredler heute ist es, glaube, ganz wichtig, dass man irgendwo so einen gewissen USP hat, also einen – wie würde man auf Deutsch sagen?

Heike Drexel: Unique Selling Point ist USP, aber genau, ein Alleinstellungsmerkmal.

Stefan Roller-Aßfalg: Genau, das Wort fehlte mir gerade. Dass man sich irgendwo positioniert mit einem Thema, in einer Nische, wo man irgendwo sich so ein bisschen absetzt von den Mitbewerbern im Markt. Ich sage mal, drucken und sticken, das können viele. Aber dass man irgendwo sich regional vielleicht verortet oder Marken in seinem Sortiment hat, die nicht jeder hat. Dass man vielleicht in puncto Nachhaltigkeit sich einfach ganz, ganz anders positioniert und sich abhebt. Dass man auf jeden Fall so seine Nische findet, vielleicht auch thematisch, dass man sich irgendwo in der Musikbranche oder in exotischen Sportarten irgendwo positioniert, um einfach sich so von anderen abzuheben. Denn so dieses ganz normal, sage ich mal, Sticken, Drucken, da vergleicht man sich natürlich dann eben mit 3.000, 5.000 anderen, die das ja auch können. Also das ist schon ganz, ganz wichtig.

Und Stichwort Digitalisierung: Ja, auf jeden Fall. Das ist damals bei unserer Marktstudie, die wir 2013 gemacht hatten, auch schon ein Thema gewesen. Da hatte das aber eigentlich noch kaum jemand auf dem Schirm, wie wichtig dieses Thema ist. Heute und jetzt auch nach Corona ist das ja natürlich das Thema, ganz klar. Und da kommt auch keiner mehr drum herum. Wer sich darum jetzt nicht kümmert, der wird wahrscheinlich früher oder später einfach absolutes Nachsehen haben.

Heike Drexel: Nicht mehr stattfinden.

Stefan Roller-Aßfalg: Nicht mehr stattfinden. Und da gibt es tolle Beispiele von Unternehmen, die einfach ihre gesamten Prozesse von der Auftragsannahme über den Produktionsprozess bis hin zum Versand digitalisiert haben, die die Prozesse an den Maschinen digitalisiert haben, die den gesamten Vertrieb digitalisieren, die mit ganz anderer Herangehensweise an den Markt rangehen, die da natürlich absolute Gewinner sein werden in Zukunft. Der klassische Handwerker, der so ganz analog alles gemacht hat und immer noch macht, der wird, so ist meine Einschätzung, Probleme kriegen.

Heike Drexel: Das heißt, du machst das auch wirklich, also die Erfolgschancen in der Branche, fest an dem Thema Digitalisierung? Weil ich weiß ja, dass man über die Bekleidung, die man eben verkauft an die Unternehmen oder Vereine, sich ja nicht so viel differenzieren kann. Weil de facto greifen ja viele, viele Betriebe in dem Bereich auf die gleiche Kleidung von den gleichen Großhändlern zurück, richtig?

Stefan Roller-Aßfalg: Das ist so. Es gibt drei, vier Großhändler, bei denen im Grunde genommen alle einkaufen oder fast alle oder ein Großteil der Veredler. Die haben die gleichen Kataloge der gleichen Lieferanten auf dem Tisch liegen. Und wer eben liefern kann, der bekommt sozusagen den Zuschlag. Darüber kann man sich schwer abheben. Wo man sich noch abheben kann vom Wettbewerb, ist ganz klar, wenn man sich dann eben noch so Nischenmarken aussucht. Die gibt es. Es gibt Marken, die nicht über den Großhandel vertrieben werden, sondern die das direkt machen. Da kann man sich dann auf jeden Fall noch mal abheben. Und das lohnt sich wahrscheinlich schon, solche Marken, gerade je nachdem, wo man positioniert ist. Wenn ich jetzt an Köln denke, wenn man so in Köln, in so einer Stadt ist, wo dann alle das gleiche Sortiment haben, da macht es dann mit Sicherheit Sinn, einfach da vielleicht mal nach einem anderen Produkt sich umzugucken.

Heike Drexel: Das heißt, man sollte sich als Veredler mal auf die Suche nach Marken begeben, die nicht jeder hat? Wäre das eben dann so dein Tipp? Und vor allen Dingen auch Marken, die vielleicht selber keine Veredelung anbieten als Service? Weil das ist auch eine Beobachtung, die ich ja gemacht habe leider jetzt in den letzten Jahren, weil ich ja auch in dem Bereich im Vertrieb tätig war. Es gibt einige Textiler, die den Stickern und Druckern Ware verkaufen, also Textilien verkaufen, aber die selber auch den Stickservice und den Druckservice anbieten, die also quasi in Konkurrenz zu ihren eigenen Kunden treten, was es natürlich für die Kleinen noch schwieriger macht.

Stefan Roller-Aßfalg: Ja. Ja, das gibt es. Das Thema wird immer wieder heiß diskutiert. Viele Veredler nehmen da ganz klar Abstand oder gehen da auf Distanz und sagen, bei solchen Lieferanten kaufen sie dann eben nicht ein, weil sie sich ja über die Veredelung quasi dann zum Wettbewerber machen. Es gibt aber auch so die Kehrseite, dass manche eben ganz bewusst gerade mit solchen Lieferanten zusammenarbeiten. Wenn man mal selber vielleicht einen Bedarf hat, die eigenen Maschinen reichen nicht aus, die Kapazität, man hat einen großen Auftrag, dann kann man das auch mal mit dem Partner zusammen vielleicht abwickeln, weil der Partner vielleicht auf seiner Stickmaschine gerade noch freie Kapazitäten hat. So entstehen da auch Partnerschaften.

Also in beiderlei Hinsicht kann das negativ oder positiv sein. Aber die Thematik ist auf jeden Fall da, wird immer wieder heiß diskutiert. Aber ob das jetzt, sage ich mal, der USP ist, dieses Alleinstellungsmerkmal, dass man sich dann davon abhebt, von so einem Lieferanten absetzt, würde ich jetzt vielleicht nicht so sagen wollen, aber muss dann jeder für sich gucken. Das hängt sicher auch vom eigenen Kundenklientel ab, wo man sich da positioniert.

Nachhaltigkeit und Zertifizierungen:

Heike Drexel: Ja, ein Thema, wo man sich vielleicht absetzen kann, das ist ja auch, soweit ich jetzt weiß aus unseren Gesprächen vorab, eines deiner Lieblingsthemen, ist ja das Thema Nachhaltigkeit. Das ist ja so ein ganz großes Feld. Ich meine, wir wissen alle, dass es schwierig ist bei Kleidung, fair produzierte, also auch mit Bio-Baumwolle, aber auch, was die Arbeitsplätze angeht, fair produzierte Kleidung zu bekommen. Wir kennen, glaube ich, auch alle noch diese schrecklichen Bilder damals in Bangladesch 2013, wo dieses Gebäude da eingestürzt ist und, ich glaube, 1.000 Textilarbeiterinnen, Näherinnen da zu Tode gekommen sind. Und danach ist immer der Ruf nach Veränderungen groß. Ist diese Veränderung eingetreten und wenn ja, inwiefern, Stefan?

Stefan Roller-Aßfalg: Also die Veränderung tritt gerade schon ein, also das stelle ich jetzt schon fest, und, ich finde, sogar ziemlich massiv, weil einfach auch von gesetzgeberischer Seite gerade ganz, ganz viel passiert und weil der Druck da auf jeden Fall größer wird und weil wir einfach mehr darauf achten. Und da war natürlich Corona jetzt auch noch mal so ein richtiger Beschleuniger für das gesamte Thema Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit ist ein Riesenthema. Man ist ja leider ganz schnell auch immer bei Greenwashing bei diesem Themenkomplex. Ich finde es unglaublich wichtig. Ich glaube, am Anfang, wenn man so über Nachhaltigkeit nachdenkt, muss man sich ja für sich selbst immer erst mal auch so die Frage stellen: Wie will ich eigentlich leben? Oder wie will ich eigentlich arbeiten? Was ist mir persönlich eigentlich wichtig? Ist es mir egal, wie es den Menschen in Bangladesch in den Nähereien geht, oder ist mir das eben nicht egal? Also mache ich mir da meine Gedanken oder gucke ich einfach nur auf den Preis?

Heike Drexel: Da muss ich mal kurz einhaken. Ich habe ja leider die Erfahrung gemacht, auch im Vertrieb, dass Kunden sehr häufig nach nachhaltig produzierten Textilien fragen, wenn du ihnen dann aber ein Angebot unterbreitest mit klassischer Ware und eben zertifizierter Ware, die dann teurer ist, dann entscheiden sich viele Kunden dann doch am Schluss für diese klassische Ware.

Stefan Roller-Aßfalg: Das ist immer noch so und das war lange natürlich so. Das ist richtig. Aber das verändert sich gerade sehr stark. Das ist so meine Wahrnehmung. Gerade weil der Druck auch von großen Kunden natürlich heute kommt. Die Unternehmen ab einer gewissen Größe sind ja berichtspflichtig, die müssen einen Nachhaltigkeitsbericht schreiben und müssen quasi nachweisen, wo sie einkaufen, wie sie einkaufen, wie die Produkte hergestellt werden. Und die fragen dann eben auch beim kleinen Sticker oder Drucker nach: “Was sind das für Textilien? Welche Druckfarben nimmst du, wie produzierst du?”

So. Und da kommen auch die kleinen Drucker und Sticker nicht mehr drum herum, dann eben nur das Billige, Günstige zu nehmen, sondern die müssen dann eben auch schauen: Was für Materialien setzen sie ein? Und gerade GOTS, das ist ja so einer der wichtigen Standards, der Global Organic Textile Standard, der wird mittlerweile von immer mehr großen Kunden gefordert, sodass viele Siebdruckereien oder Textilveredelungsbetriebe sich eben jetzt auch zertifizieren lassen nach diesem Standard und ihre Produktion dahingehend dann auch umstellen.

Also da verändert sich gerade ganz massiv was und das ist absolut positiv und finde ich sehr gut. Es fehlt aber immer noch das Fachwissen auch dazu: Wofür stehen eigentlich diese Siegel und Zertifikate? Das ist ja auch ein Riesendschungel, wo man dann nicht so richtig durchblickt. Es gibt unglaublich viele Organisationen, es gibt jetzt den Grünen Knopf. Da wird dann auch immer wieder natürlich kritisiert: “Das ist alles Geldmacherei. Das ist alles unglaublich aufwendig, das umzusetzen. Da ist viel Bürokratie dahinter.” Und da braucht es einfach auch viel Aufklärung und da muss viel Information noch rübergebracht werden. Und das ist mit eine Aufgabe, die ich so für mich sehe, da einfach auch einen Beitrag zu leisten, da was zu tun, die Siebdrucker, die Textildrucker, die Stickereien darüber zu informieren, warum das wichtig ist, sich da einfach auch zu verändern.

Heike Drexel: Was kostet denn so eine Zertifizierung? Weißt du das?

Stefan Roller-Aßfalg: Also ich habe mal so Zahlen gehört. Jetzt eine Siebdruckerei, die so einen Zertifizierungsprozess durchläuft, das kostet dann mit allen Gebühren und allem, was da auf einen zukommt, so irgendwie um die 2.000, 3.000 Euro, glaube ich. Ich will jetzt nichts Falsches behaupten, aber so in der Größenordnung. Was dann eventuell hinzukommt, ist natürlich immer die Frage: Wie ist der Betrieb aufgestellt? Wenn der Betrieb noch intern organisatorisch umstrukturieren muss, vielleicht müssen alte Farbsysteme rausgeworfen werden, weil man dann eben mit anderen Farben drucken muss, dann sind es natürlich noch mal andere Kosten. Aber rein der Zertifizierungsprozess liegt, glaube ich, so in der Größenordnung. Also es ist klar Geld, aber ist auch machbar.
Wir haben ein GOTS-Textildruckseminar seit einigen Jahren im Programm, wo immer wieder sehr viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch dabei sind, die dann auch im Nachgang tatsächlich diesen Prozess bei sich im Unternehmen einleiten und das dann auch erfolgreich abschließen. Und eigentlich ist das Feedback dann schon, dass es natürlich auch machbar ist. Erst mal ist so eine große Hürde da, weil man viele Formulare ausfüllen muss und viel beibringen muss an Informationen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, das ist ganz klar. Und es gibt viele Beispiele, viele Drucker, viele Veredler, die sind genau in dieses Seminar schon gekommen, weil sie gesagt haben: “Es gibt den einen großen Kunden, der verlangt jetzt von mir GOTS.” Und die merken dann einfach, okay, sie verlieren diesen Kunden oder sie machen jetzt eben auch diese GOTS-Zertifizierung. Das ist genau das, was gerade passiert. Und ich finde das eine absolut richtige Entwicklung und denke, da wird auch noch viel kommen und das wird noch sehr viel weiter gehen.

Die Gemeinwohl-Ökonomie:

Heike Drexel: Du bist ja da in dem Thema richtig tief drin. Soweit ich weiß, hast du ja da auch einen Bericht dazu geschrieben mit dem Gemeinwohl…

Stefan Roller-Aßfalg: Die Gemeinwohl-Ökonomie.

Heike Drexel: Die Gemeinwohl-Ökonomie, genau.

Stefan Roller-Aßfalg: Das ist so ein Corona-Thema. Ich hatte in der Corona-Zeit ja dann auch Zeit tatsächlich für andere Dinge, weil Events natürlich dann nicht mehr so stattgefunden haben. Und da ist die Gemeinwohl-Ökonomie so ein Thema gewesen, mit dem ich mich da intensiv beschäftigt habe. Ich habe das kennengelernt durch Lektüre erst mal, habe ein Buch gelesen, habe selbst ein Seminar besucht in Köln. Und das Thema hat mich angefixt. Weil ich fand es so simpel und so easy, diese Gemeinwohl-Idee, als ich das Buch gelesen hatte, gedacht hatte: “Warum machen wir das nicht einfach alle genau so? Das ist doch so einfach.”

Heike Drexel: Welches Buch?

Stefan Roller-Aßfalg: Es gibt das Buch “Gemeinwohl-Ökonomie”. Das ist der Titel von Christian Felber, der ja so quasi als der Ideengeber dieser Bewegung, dieses Konzepts gilt. Und dieses Buch kann ich absolut empfehlen. Das stellst so die Frage: Wie wollen wir eigentlich wirtschaften? Und das ist ja etwas, wo jeder, glaube ich, für sich selber einfach diese Frage auch beantworten muss: Was ist mir wichtig? Ökologie, Soziales, Fairness und so weiter, sind das Themen für mich oder ist mir nur Geldverdienen wichtig? Und das hat mich angefixt. Das hat mich dann auch in diesem Seminar, das ich besucht habe in Köln, total angefixt.

Und es gibt eben die sogenannte Gemeinwohl-Bilanz, die man erstellen kann anhand einer Matrix. Da gibt es eine Matrix der GWÖ – so ist die Abkürzung, die GWÖ – mit 20 Themenfeldern, die man dann bearbeitet, wo einfach so Fragen gestellt werden: Wie gehe ich mit meinen Kunden um? Wie gehe ich mit meinen Lieferanten um? Wie gehe ich mit Finanzmitteln um? Wie halte ich es mit der Ökologie, mit Umwelt? Und so weiter. Da gibt es gewisse Fragestellungen und die arbeitet man ab, diese 20 Themenfelder. Und das wird am Ende dann bewertet, da gibt es ein Punktesystem und das Ganze wird verschriftlicht. Das ist dann ein Nachhaltigkeitsbericht sozusagen. Den habe ich für mich gemacht, obwohl ich nicht verpflichtet wäre, einen Nachhaltigkeitsbericht zu machen. Ich habe das aber trotzdem einfach gemacht, weil ich es auch lernen wollte, verstehen wollte so für mich: Was heißt das? Und ich fand das ein superspannendes Projekt, habe das letzten Herbst im November abgeschlossen und habe seither einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht, eben diese Gemeinwohl-Bilanz.

Heike Drexel: Was hast du denn selber konkret bei dir verändert dadurch?

Stefan Roller-Aßfalg: So ganz konkret so richtig viel jetzt von heute auf morgen verändert habe ich erst mal gar nicht, weil ich viel auch für mich erst mal kennenlernen wollte, entdecken wollte. Im Privaten, im Persönlichen haben wir tatsächlich einiges verändert, was so den Einkauf von Lebensmitteln, ganz banal, angeht, dass wir sehr viel mehr jetzt auch so auf Regionalität achten, dass wir viel mehr auf nachhaltige Produkte achten, also schauen, dass wir einfach nachhaltiger einkaufen. Wir haben unseren Fleischkonsum tatsächlich deutlich reduziert. Das ist so jetzt im persönlichen Bereich auch, aber in der Eventplanung geht es schon auch dahin, dass ich darauf gucken will. 
Das läuft jetzt ja erst wieder los, die ganze Eventplanung – jetzt haben wir endlich diese Nach-Corona-Phase, wo das dann hoffentlich wieder gut läuft –, wo ich einfach gucken will, wenn es zum Beispiel um die Frage der Locations geht, wo finden die Veranstaltungen statt, dass die Veranstaltungen erreichbar sind, vielleicht auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dass man das Catering entsprechend einkauft. Also da gibt es ja auch in diesem ganz kleinen Bereich viele kleine Stellschrauben, wo man ansetzen kann. 
Aber natürlich vor allem inhaltlich. Klar, also ich will natürlich vor allem inhaltlich einfach da auch Akzente setzen. Ich habe Themen wie Grüner Knopf oder Ecodesign oder eben GOTS, solche Themen immer wieder schon im Programm gehabt und will das auch weiter entwickeln unter dem Dach der Akademie. Wir haben jetzt beispielsweise eine Veranstaltung, wo es um die Siegel geht, einfach den Veredlern auch mal erklären: Wofür stehen welche Siegel? So also auch inhaltlich einfach zu gucken: Wo geht die Reise hin? Welches Fachwissen brauchen Veredler, um sich da richtig zu positionieren?

Gerade der gesamte Siebdruckbereich, im Bereich Siebdruck wird ja nach wie vor sehr viel mit Plastisolfarben gedruckt. Auch da wird es Veränderungen geben, schon allein von der Gesetzgebung her, dass viele Plastisolfarben so wahrscheinlich in Zukunft gar nicht mehr zulässig sind. Das heißt, Siebdruckereien werden gezwungen sein, umzustellen auf andere wasserbasierte Farbsysteme, was man aber eben auch erst wieder lernen muss, erst wieder gucken muss: Wie verändere ich meine Prozesse? Und so weiter. Das sind einfach Themen, die ich aufgreifen möchte, um da einen Beitrag zu leisten.

Situation während der Corona-Zeit

Heike Drexel: Ja, wie ist denn sonst so Corona jetzt noch für dich gelaufen? Also alles weg, oder? Ich habe mal in einem Interview jemanden sagen hören, die auch sehr stark von Events lebt, als sie damals die ersten Absagen und das alles bekommen hat, ja, da gehen einem ja solche Existenzängste durch den Kopf und alles. Die war da richtig in einem Krisenmodus.

Stefan Roller-Aßfalg: Also ja, war ich phasenweise auch. Es waren so Stimmungsschwankungen zwischen Frust und Lust. Teilweise gab es Phasen, wo ich es sehr genossen habe, weil ich einfach plötzlich Zeit hatte für ganz neue Themen wie eben Gemeinwohl-Ökonomie, aber auch sonst einfach mal wieder Zeit zu lesen. So diese Ruhe, das war irgendwo auch mal eine gute Erfahrung und auch schön. Aber natürlich die Hauptbeschäftigung war, irgendwie Veranstaltungen zu planen, zu verschieben, zu stornieren, die Teilnehmer abzusagen, Teilnahmebeiträge zurückzuerstatten, permanent wieder neu zu planen und so weiter und so fort.

Heike Drexel: Das macht schon mürbe.

Stefan Roller-Aßfalg: Das hat schon mürbe gemacht und war sehr frustrierend, ganz klar. Dann gab es ja auch die Phase, wo dann jeder anfing, Online-Formate zu entwickeln. Das haben wir auch gemacht. Auch in Kooperation mit anderen habe ich verschiedene Online-Formate entwickelt. Da hat sich aber dann doch auch relativ schnell so eine gewisse Müdigkeit eingestellt. Die Leute hatten irgendwann auch ganz schnell keine Lust mehr darauf.

Heike Drexel: Das ist noch mal ein spannender Punkt mit diesem Thema Online-Formate. Ich habe da tatsächlich auch gehört, dass für viele Weiterbildungsanbieter dadurch sich eigentlich ein Vorteil ergeben hat, weil online kann ich ja von überall machen. Das heißt, du hättest natürlich auch noch mal Kunden an ganz anderen Stellen erreichen können, als wenn du natürlich jetzt irgendwo lokal ein Seminar anbietest. Ist das richtig?

Stefan Roller-Aßfalg: Ja, teilweise ja. Es gab einzelne Themen, wo das auch dann relativ gut funktioniert hat. Aber jetzt bei der Akademie für Textilveredelung ist es so, dass die allermeisten Veranstaltungen sehr praxisorientiert sind. Das heißt, wir arbeiten mit Maschinen, mit Stoffen, mit Farben, mit Garnen und so weiter. Das geht online nicht. Also dieses Haptische und eben auch das Networken, was da eben ganz, ganz wichtig ist, das funktioniert online halt eigentlich gar nicht oder nur ganz bedingt.

Und was noch so meine Erfahrung war – ich weiß, da gibt es andere Anbieter, die waren da mit Sicherheit dann gut unterwegs. Das hängt, denke ich, von Themen ab. Es hat sich aber bei mir auch so ein Stück weit gezeigt, dass sich das nicht so richtig amortisieren lässt, rein finanziell. Meine Erfahrung war so ein bisschen, dass so die User, die dann zu Hause am Bildschirm sitzen, irgendwie denken, online ist alles kostenlos. Und in dem Moment, wo man dann aber halt auch einen gewissen Obolus dafür verlangt, war es schwierig. Das ist so ein bisschen die Erfahrung bei uns gewesen, aber themenabhängig. Es gab auch Veranstaltungen, wo es ganz gut funktioniert hat.

Das ist wahrscheinlich auch ein Stück weit eine persönliche Einstellung von mir, dass ich auch gemerkt habe, es ist nicht mein Medium. Ich brauche dieses Persönliche, dieses Haptische, dieses vor Ort, man steht gemeinsam an der Maschine und macht da irgendwie was mit Stoffen, mit Materialien. Deswegen mag das auch daran liegen. Aber ich habe auch ein Stück weit so eine Online-Müdigkeit dann irgendwann festgestellt und auch die Rückmeldung bekommen, dass viele Leute gesagt haben: “Ich habe keine Lust mehr auf dieses Vor-dem-Bildschirm-Sitzen. Ich möchte euch live an der Maschine treffen.”

Heike Drexel: Oder Inhalte über Podcasts hören, was wir ja hiermit auch versuchen, so ein bisschen einen Mehrwert zu schaffen oder eben wichtige Tipps zu geben. Und das finde ich ja irgendwie so schön an dem Medium Podcast, weil das kann ich ja wirklich überall, irgendwo mal auch nebenher beim – was weiß ich – Autofahren.

Stefan Roller-Aßfalg: Beim Kochen funktioniert das sehr gut.

Heike Drexel: Oder beim Kochen machen das viele, genau. Sodass man sich da ein bisschen informieren kann und unterhalten kann, ohne ständig auf diesen Bildschirm eben zu starren. Das finde ich den wichtigsten Mehrwert und Charme an diesem Medium. Ja.

Tipps für Gründer/innen einer Druckerei / Stickerei:

Heike Drexel: Gibt es eigentlich etwas, was du so als Tipp an andere, die sich jetzt selbstständig machen würden, ich sage jetzt mal, entweder zum Beispiel als Gründer für dieses Thema Weiterbildung, weil du das jetzt selbst machst, oder als Gründer für Textilveredler, weil du diese Branche ja eben so gut kennst, was du da gerne weitergeben kannst, worauf Gründer und Gründerinnen da achten sollten?

Stefan Roller-Aßfalg: Also für Gründer im Bereich Weiterbildung ist es ganz sicher entscheidend, dass man ein entsprechendes Netzwerk hat an Kontakten, an Fachleuten, die eben als Referierende dann auch da tätig werden, und dass man auch eine gewisse Branchenkenntnis hat. Wenn man jetzt in irgendeinem Marktsegment ist, egal ob das jetzt Wein ist oder ob das Tourismus ist oder sonst irgendein Thema, man muss natürlich da selbst dieses Fachwissen und das Netzwerk einfach mitbringen. Dann und wenn da ein Bedarf ist, kann man loslegen und dann braucht es einfach Hartnäckigkeit, Leidenschaft, Feuer. Dann ist das, glaube ich, auf jeden Fall gut. 
Als Gründer im Bereich Textilveredelung, wenn man jetzt wirklich sagt: “Ich will jetzt T-Shirt drucken anfangen und damit Geld verdienen”, da wäre mein Tipp schon, jetzt nicht nur, weil ich eine Akademie habe und natürlich gerne auch möchte, dass die Leute in die Seminare kommen, ich glaube, da ist es schon einfach wichtig, sich wirklich viel zu informieren, wenn man nicht entsprechend eine Ausbildung hat. Aber erfahrungsgemäß sind ja die meisten Leute, die gründen in diesem Bereich, Quereinsteiger.

Heike Drexel: Da hatten wir vorhin darüber gesprochen, ja.

Stefan Roller-Aßfalg: Ja, und die eben ohne eine fachspezifische Ausbildung quasi da reinrutschen. Und eben mal auf Textil irgendwas zu machen, ist eben nicht mal eben so gemacht. Das ist anders, als wenn ich auf ein Stück Papier drucke. Textil bewegt sich, es ist flexibel. Und nicht jedes Textil ist gleich. Da gibt es Piqué-Stoffe, da gibt es Gewebe, Gestricke, Gewerke. Da gibt es unterschiedlichste Materialien, es gibt Polyester, Baumwolle. Also das ist halt bei jedem Material anders. Da brauche ich eine gewisse Erfahrung, auch mit den Maschinen und so weiter. Früher sind Siebdruck und Stickerei dreijährige Berufsausbildungen gewesen.

Nachwuchs für die Zukunft der Textilveredelung:

Heike Drexel: Früher? Gibt es das heute nicht mehr?

Stefan Roller-Aßfalg: Es gibt es in der Theorie noch, aber in der Praxis macht es kaum noch jemand leider.

Heike Drexel: Also gibt es die Ausbildungsberufe noch?

Stefan Roller-Aßfalg: Es gibt den Ausbildungsberuf zum Medientechnologe/-technologin Siebdruck. Das ist dann so eine Fachrichtung. Das gibt es tatsächlich noch, aber sehr, sehr wenig, wird kaum gemacht.

Heike Drexel: Gibt es eine Ausbildung zum Sticker? Also beim Sticken ist ja dieses Erstellen des Stickprogramms – das nennt man ja dieses Punchen – essenziell. Und gibt es dafür eigentlich Ausbildungen?

Stefan Roller-Aßfalg: Meines Wissens derzeit auch nicht mehr. Es gab lange noch die Berufsschulen in Hof-Münchberg und Plauen, die zuletzt da noch Ausbildungen angeboten hatten, und auch in St. Gallen und Dornbirn. Das ist aber mittlerweile alles zusammengelegt worden mit anderen Textilbereichen, sodass dann Stickerei nur noch immer ein ganz kleiner Bestandteil eines umfassenderen Berufsbildes quasi ist. Aber eigenständig nur den Sticker oder Stickerin als solches gibt es nicht mehr. Das heißt ganz oft, was eigentlich noch so der typische und der üblichste Weg ist, da in diesen Bereich reinzukommen, sind häufig Mediengestalter, die zumindest schon mal von der Bildgestaltung her, Motivgestaltung her kommen und dann quasi sich die Technologie da noch mal aneignen über dann Stick und Druck. Aber die klassische Ausbildung zum Sticker gibt es quasi nicht mehr leider. Sehr, sehr schade, aber ja.

Heike Drexel: Weißt du denn eigentlich, wie die Unternehmen da so ihren Bedarf an Mitarbeitern decken können, wenn es diese Ausbildungsberufe gar nicht mehr so gibt oder jetzt zumindest verändert? Oder anders gefragt: Wissen die Leute, dass es diese Berufe gibt?

Stefan Roller-Aßfalg: Ja, ich glaube, tatsächlich nicht. Ich glaube, so das Berufsbild der Stickerin / des Stickers oder des Textildruckers ist weitgehend unbekannt, sage ich mal so. Wir alle tragen bestickte, bedruckte Bekleidung, haben das Fußballtrikot und haben die Berufskleidung oder auch das Fan-T-Shirt. Aber ich glaube, niemand macht sich da wirklich Gedanken darüber, wie eigentlich die Motive da auf die Kleidung draufgekommen sind, dass da Berufsbilder dahinterstecken. Ich glaube, das Bewusstsein fehlt tatsächlich da. Das wären Ansätze auch für unsere Akademie. Da gibt es durchaus auch Ideen immer wieder schon. Die müssten im Grunde genommen einfach mal umgesetzt werden.

Heike Drexel: Vielleicht hört ja uns jemand zu, den dieses Thema auch bewegt und der dafür brennt.

Stefan Roller-Aßfalg: Der anfixt.

Heike Drexel: Anfixt, genau, triggert, auch so ein schönes Modewort. Der kann sich gerne bei dir, Stefan, oder auch bei mir melden, uns eine E-Mail schreiben. Ich verlinke ja auch unsere Kontaktdaten noch mal in den Shownotes. Und ja, vielleicht kann man da was dafür tun, dass auch in Zukunft dieser Beruf noch da ist und vor allen Dingen auch die Nachfolge geregelt. Weil du hast ja gesagt, es gibt sehr, sehr viele Familienbetriebe. Das ist mir auch noch spontan eingefallen, die Frage so: Wie wird die Nachfolge in diesen Betrieben geregelt? Gibt es denn da Menschen, die da auch dann diesen Betrieb übernehmen? Kriegst du da was mit?

Stefan Roller-Aßfalg: Es ist auf jeden Fall ein großes Thema. Also ich kriege hin und wieder das schon mit, dass manche Betriebe dann aufhören. Das ist leider eher, glaube ich, so die Realität, dass manche dann einfach ihr Unternehmen dann dichtmachen, gerade bei diesen ganz, ganz kleinen. Größere, sage ich mal, die verkaufen dann halt rechtzeitig oder suchen sich dann einen Investor. Die Siebdruckerei verkauft dann an eine Stickerei oder umgekehrt, sodass man sich dann quasi zusammenschließt oder dass Unternehmensbereiche einfach dann weitergegeben werden. Da gibt es dann unterschiedliche Modelle. Aber oftmals passiert es leider auch, dass Betriebe dann schließen.

Heike Drexel: Gibt es da eigentlich in der Richtung irgendwie Netzwerke oder Plattformen, wo sich dann diese Unternehmen austauschen können?

Stefan Roller-Aßfalg: Da gibt es jetzt über mich selbst, über die Akademie nichts. Aber da gibt es natürlich die Textilverbände. Also es gibt ja in jedem Bundesland und auch bundesweit so die Textilverbände und bundesweit dann eben auch den Gesamtmasche oder Verband der bundesdeutschen Textilverbände, der Landesverbände und so weiter. Ich habe jetzt die Namen nicht ganz genau im Kopf. Die haben aber natürlich solche Programme auch, aber jetzt nicht explizit im Bereich der Textilveredelung, der Stickerei oder Druckerei.

Heike Drexel: Ja, weil wir wollen ja auch, dass es auch noch morgen ganz viele solcher Betriebe gibt, damit wir auch noch unsere Logos auf den Bekleidungsstücken haben.

Stefan Roller-Aßfalg: Auf jeden Fall. Und der Markt ist ja weiterhin da. Also Berufsbekleidung wird es immer geben. Sportkleidung wird es immer geben. Werbetextilien wird es immer geben. Es gibt weiterhin Abi-Shirts und Junggesellenabschied-Shirts und so weiter. Das wird es ja weiterhin geben. Also der Bedarf ist da. Gerade im Bereich Berufsbekleidung wächst der auch nach wie vor, weil einfach immer mehr Berufszweige auch entdecken, dass sie sich mit der Bekleidung repräsentieren können, quasi so eine textile Visitenkarte dann dadurch haben.

Heike Drexel: Sich professionell zeigen können.

Stefan Roller-Aßfalg: Genau. Das heißt, der Bedarf an Textilveredlern ist auf jeden Fall da.

Heike Drexel: Das ist ein schöner Ausblick, eine hoffentlich noch wachsende Branche.

Stefan Roller-Aßfalg: Genau. Und wir wollen eben anbieten, einfach dieses Know-how dann auch da weiterzugeben. Also es gibt zum Glück einfach diese erfahrenen Leute, die eben als Referenten/Referentinnen bei mir tätig sind, die ihr Fachwissen weitergeben, eben auch genau mit diesem Gedanken sozusagen, dass manche Bereiche hier einfach aussterben und dass dieses Fachwissen aber erhalten werden muss. Und ja, deswegen sind wir da.

Abschlussfrage

Heike Drexel: Das ist super. Das ist eigentlich eine gute Überleitung zu meiner Abschlussfrage. Wenn du da draußen eben meinen Podcast hier schon eine Weile verfolgst, dann wirst du mitbekommen haben, dass ich in den letzten Malen angefangen habe, immer die Frage zu stellen: Was würdest du machen, Stefan, wenn du im Lotto jetzt 10 Millionen Euro gewinnen würdest?

Stefan Roller-Aßfalg: Oje, was würde ich da machen? Ich würde zuerst mit dir essen gehen.

Heike Drexel: Oh, das ist gut!

Stefan Roller-Aßfalg: Und dann würde ich – oh, was würde ich da machen? Ich glaube, ich würde tatsächlich irgendwie gucken, was einfach so gerade schon mein Thema ist, mit dem ich mich viel beschäftige, in irgendwelche sozialen Nachhaltigkeitsprojekte zu gucken: Wo kann man da was weiterentwickeln? Ich habe jetzt kein ganz konkretes Projekt gerade im Kopf, aber ich meine, da reicht der Blick in die Textilindustrie, da gibt es ohne Ende viel, was man da natürlich tun könnte. Ich bin jemand, der schon immer wieder Ideen hat, Ideen weiterentwickelt. Ich glaube, da würde mir dann relativ schnell was einfallen. Aber jetzt so ad hoc kann ich nichts Konkretes sagen, aber es würde irgendwas Nachhaltiges sein, also was mir schon ein Herzensthema ist, irgendwo in ein Sozialprojekt oder Nachhaltigkeitsprojekt da vielleicht dann zu investieren oder irgendwas da zu entwickeln.

Heike Drexel: Tolles Statement. Das finde ich cool. Vielen, vielen Dank, Stefan. Es war ein total nettes Gespräch.

Stefan Roller-Aßfalg: Ich danke dir, Heike. Es war sehr schön. Vielen Dank.

Heike Drexel: Bis dann. Tschüss! Stefan Roller-Aßfalg: Tschüss!

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Gewinner Shirt mit Stickerei von der Firma Benno Müller GmbH & Co KG